Professionelles wie auch stümperhaftes Zähne bleichen boomt! Klar: Ein strahlendes Lächeln wirkt sympathisch, offen, liebenswürdig. Wer der Welt mit einem breiten „Zahnpastalächeln“ entgegentritt vermittelt Erfolg, Jugendlichkeit, Sportlichkeit und Gesundheit. Zu einem strahlenden Lächeln gehören gesunde, ebenmäßige, gerade und vor allem weiße Zähne. Film- und Fernsehstars, Sänger und Models haben schon früh in ihrer Karriere für ein perfektes Gebiss einen Haufen Geld ausgegeben und werden dafür mit blendend weißem Strahlen belohnt. Wer könnte sich schon Ariana Grande oder Kit Harrington mit schiefen, gelben, nikotinfleckigen Zähnen vorstellen?
Inzwischen sind weiße Zähne aber nicht mehr nur Schauspielern, Rockstars und anderen Prominenten vorbehalten. Zahnbleaching gehört zum Behandlungsrepertoire eines jeden Zahnarztes und auch für den Hausgebrauch gibt es zahlreiche Produkte, von Weißmacherzahncremes über Whitening Gels, Strips und Pens bis hin zur Zahnpasta mit Aktivkohle, um verfärbte Zähne wieder strahlend weiß zu bekommen. Im Test hält aber nicht jede Zahnpasta, was sie an Zahnaufhellung verspricht und von einigen Hausmitteln wie Backpulver, Zitronensaft oder der Behandlung mit einem hoch dosierten Bleaching Gel aus dem Internet Shop ist sogar abzuraten.
Welche Methoden der professionellen Zahnaufhellung gibt es, welche Produkte beseitigen tatsächlich unschöne Zahnverfärbungen und wann ist von einer Zahnaufhellung eher abzuraten?
Wieso verfärben sich Zähne?
Zahnärzte unterscheiden zwischen inneren und äußeren Zahnverfärbungen. Äußerlich verfärben sich die Zähne durch Ablagerungen auf der Zahnoberfläche. Im Zahnschmelz und in dauerhaften, hartnäckigen Zahnbelägen lagern sich färbende Pigmente ein und verfärben die Zähne gelb, braun oder grünlich. Zwar kommt es mit zunehmendem Lebensalter zu abnutzungsbedingten Zahnverfärbungen, hauptsächlich sind jedoch unsere Ernährungsgewohnheiten und Rauchen für unansehnlich verfärbte Zähne verantwortlich. Schwarzer Tee, Rotwein, Traubensaft, Kaffee und Nikotin sind bekannte Übeltäter, aber auch Chlorhexidin und Zinnflourid können die Zähne verfärben, beides ist übrigens in Mundspüllösungen enthalten!
Selbstverständlich spielt auch die Mundhygiene eine Rolle. Wer sich täglich gründlich die Zähne putzt, seine Zahnbürste regelmäßig austauscht und Karies durch Zahnprophylaxe vorbeugt, hat auch länger gesunde, hellere Zähne und ein weißeres Lächeln.
Innere Verfärbungen sind oft genetisch bedingt, können aber auch durch bestimmte Medikamente wie z. B. Tetrazykline oder Antibiotika entstehen. Auch Karies, abgestorbene Nerven oder Unfälle, bei denen ein Zahn beschädigt wurde, können zu einer Verfärbung des Zahnbeines führen, die durch den Zahnschmelz durchscheint.
Innere Verfärbungen lassen sich durch einfaches, äußeres Zähnebleichen nicht beseitigen!
Zahnbleaching – was passiert dabei, und wann ist es möglich und sinnvoll?
Wörtlich übersetzt bedeutet das englische Wort „bleaching“ bleichen oder aufhellen. Tatsächlich geschieht genau das beim Zähne bleichen. Zahnverfärbungen werden durch das Auftragen von Bleaching Gel oder einem anderen wasserstoffperoxidhaltigen Bleichmittel beseitigt und die Zähne um eine oder mehrere Nuancen aufgehellt. Dabei gibt es verschiedene Methoden, die allerdings nicht alle zum gleichen Ergebnis führen müssen.
Grundsätzlich kann jeder Zahn gebleicht werden, egal ob eine Füllung gemacht wurde, der Zahn wurzelbehandelt ist oder Zahnhälse offen liegen. Nur wenn der Zahnschmelz wegen einer Verletzung oder Fehlbildung ohnehin schon sehr dünn oder geschädigt ist, raten Zahnärzte vom Zahnbleaching ab.
Damit das Zähnebleichen wirklich ohne Risiko bleibt und effektiv ist, sollte es aber trotz höherer Bleaching Kosten und größerem Aufwandes in der Zahnarztpraxis oder zumindest unter zahnärztlicher Aufsicht und mit einem geeigneten Bleichmittel durchgeführt werden! Vom Bleichen im Selbstversuch und ohne Rücksicht auf Verluste mit dubiosen Bleaching Gel Produkten aus dem Internet oder vermeintlich harmlosen Hausmitteln ist abzuraten. Zwar versprechen die in der Werbung angepriesenen Weißmacherzahncremes und Whitening Stripes ein blendendes Superweiss, tatsächlich sind sie aber oft kaum wirksam.
Was viele Bleaching-Patienten ebenfalls überraschen dürfte: Auch der Gesichtsteint beeinflusst die Farbe der Zähne! Im Winter ist in unseren Breiten der Teint eher blass, dann sehen auch unsere Zähne dunkler oder gelblicher aus. Bei gebräunter Haut wirkt das Gebiss dagegen viel heller.
Zähne bleichen per Homebleaching – weißere Zähne in 14 Tagen
Der Begriff Homebleaching ist zunächst etwas irreführend, handelt es sich dabei doch nicht um eine Methode zum selber machen. Auch das Home Bleaching wird unter zahnärztlicher Aufsicht und mit rein chemischen Methoden durchgeführt. Es dauert aber etwas länger als Office-Bleaching, bei dem das Bleichmittel viel konzentrierter ist und der Vorgang durch Laser oder UV-Licht noch beschleunigt wird.
Bevor sich der Zahnarzt ans Zähnebleichen macht, erfolgt in der Regel eine gründliche Beratung, denn auch beim vermeintlich harmlosen Zahnbleaching ist der Zahnarzt an seine medizinische Aufklärungspflicht gemäß § 630 BGB gebunden. Viele Zahnärzte informieren deshalb auch schon ausführlich auf ihrer Website über die Vorteile und Nachteile bzw. Risiken der verschiedenen Aufhellungsmethoden.
Nach einer entsprechenden Aufklärung des Patienten werden dann zunächst die Zähne und das Zahnfleisch gründlich untersucht. Gibt es von Karies befallene Zähne, entzündete Nerven, beschädigte Zähne, undichte Kronenränder oder liegen Zahnfleischentzündungen vor, müssen diese zunächst behandelt und repariert werden. Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) ist der nächste Schritt bei der Aufhellung durch den Zahnarzt. Erst durch die professionelle Zahnreinigung werden Zahnbeläge, Zahnstein und Zahnzement und andere äußere Verfärbungen entfernt, die ein gleichmäßiges Eindringen des Bleichmittels verhindern würden.
Gemeinsam mit dem Patienten bestimmt der Zahnarzt den Grad der Aufhellung, wobei das Ziel eine möglichst natürlich wirkende Zahnfarbe ist. Ein „kalkweißer Lattenzaun“ sollte definitiv weder beim Home Bleaching noch beim Office-Bleaching das Ergebnis sein.
Home-Bleaching Gel: effektives Aufhellen ohne Risiko?
Fragt man seinen Zahnarzt, dann ist Home Bleaching die „sicherste und bewährteste Methode“ um Zähne dauerhaft kosmetisch zu bleichen. Dabei fertigt der Zahnarzt nach der üblichen Beratung, Untersuchung und Zahnreinigung eine dünne Plastikschiene anhand eines zuvor gemachten Gebissabdruckes an. Die Schiene stellt sicher, dass alle Zähne passgenau abgedeckt sind und kein überquellendes Bleaching Gel die Schleimhäute reizt.
In diese Kunststoffschiene wird Karbamidperoxid gefüllt. Das geschmack- und geruchlose Karbamidgel dient dabei lediglich als Trägergel für das Wasserstoffperoxid (H2O2). Genau wie beim Haarefärben werden die eingelagerten Farbpigmente nicht herausgelöst, sondern vom Wasserstoffperoxid lediglich schonend entfärbt, wodurch der Zahn heller wird.
Der Patient nimmt sowohl die Kunststoffschiene als auch das Bleaching Gel mit nach Hause. Die Schiene muss zu Hause vor jedem Einsatz mit dem White Gel befüllt werden und täglich mehrere Stunden getragen werden. Je nach Intensität der Zahnverfärbung dauert das Bleichen bis zu zwei Wochen, wobei der Arzt regelmäßig den Zustand von Zähnen und Zahnfleisch und den Grad der Aufhellung überprüft.
Während bei altersbedingten Verfärbungen oft schon 5 bis 7 Behandlungen reichen, benötigen hartnäckige Verfärbungen durch Kaffee, Tee, Nikotin oder Medikamente oft bis zu 20 Anwendungen.
Nebenwirkungen beim Home Bleaching
Homebleaching ist sicher und hat sich lange bewährt. Eine dauerhafte Schädigung des Zahnschmelzes durch das Peroxid kann durch die zahnmedizinische Überwachung ausgeschlossen werden. Allerdings können die Zähne während und einige Zeit nach der Behandlung schmerzempfindlich auf süße, kalte oder warme Speisen und Getränke reagieren. Auch eine Reizung der Mundschleimhäute, der Speiseröhre oder der Magenschleimhaut ist möglich, wenn der Anwender in seinem Bestreben, schnell ein Superweiss zu erhalten, zu viel Karbamidperoxid in die Schiene füllt, wodurch das Gel überquillt und eventuell verschluckt wird.
Da der Zahnschmelz vorübergehend aufgeweicht wird und es auch zu einer Demineralisierung der Zähne kommt, lagern sich neue Farbpigmente umso schneller wieder ein bzw. können weiße Flecken entstehen. Nach einigen Tagen haben sich die Zähne allerdings wieder remineralisiert und der Schmelz verfestigt sich wieder. Trotzdem sollte besonders während und einige Tage nach der Behandlung auf färbende Lebensmittel und Getränke und auf Tabak verzichtet werden. Die Remineralisierung kann übrigens durch eine mineralhaltige Zahnpasta unterstützt werden.
Dauerhafte Schäden durch Home Bleaching sind in der Zahnmedizin bislang unbekannt, allerdings fehlen noch aussagekräftige Langzeitstudien zu Auswirkungen auf das Zahnbein und das orale Schleimhautgewebe.
Schneller und effektiver: Office-Bleaching
Wem Home Bleaching zu aufwendig, langwierig oder immer noch zu unsicher erscheint, dem bleibt noch die Möglichkeit, seine Zähne direkt in der zahnärztlichen Praxis aufhellen zu lassen. Office-Bleaching heißt diese Behandlung, bei der ebenfalls Peroxid zum Bleichen benutzt wird, jedoch in einer wesentlich höheren Konzentration als im Vergleich zum Home Bleaching. Deshalb wird das Zahnbleaching in der Praxis des Zahnarztes, also „in Office“, durchgeführt.
Dem eigentlichen Bleichen geht wiederum eine gründliche Untersuchung und Zahnreinigung voraus. Anschließend wird das Zahnfleisch mit einem gummiartigen Überzug, dem sog. Kofferdam,abgeklebt. Der Zahnmediziner verwendet ein Bleich-Gel mit 25% Peroxid und würde dieses in direkten Kontakt mit dem Zahnfleisch oder der Zunge kommen, wären schmerzhafte Irritationen die Folge.
Das Bleaching Gel wird direkt auf die Zähne aufgetragen. Durch Erhitzen mit speziellen Wärmelampen setzt das Whitening Gel das Peroxid schneller frei und so ist die Behandlung bereits nach etwa 30 – 45 Minuten abgeschlossen. Einige chemische Aufheller reagieren überhaupt erst durch Bestrahlung mit kurzwelligem Cyan/Blau- oder UV-Licht.
Auch das In-Office-Bleaching ist für die Zähne unschädlich, wenngleich diese kurzzeitig gereizt auf warme oder kalte Speisen oder säurehaltige Getränke und Lebensmittel reagieren können. Diese Schmerzempfindlichkeit klingt nach wenigen Stunden, spätestens aber nach wenigen Tagen wieder ab.
Wirkt In-Office-Bleaching auch bei innerlich verfärbten Zähnen?
Sind Zähne aufgrund einer vorangegangenen Wurzelbehandlung, abgestorbener Nerven oder wegen eines Zahnunfalles verfärbt, führen herkömmliche Bleaching-Methoden und Produkte nicht zum Ziel. Sie werden erst durch die sog. Walking-Bleach-Technik strahlend weiß.
Walking-Bleach-Technik – was passiert dabei?
Beim Walking-Bleach wird der Wurzelkanal, in der Zahnmedizin als Pulpencavum bezeichnet, geöffnet und ein Bleichmittel in den oberen Teil eingebracht. Nachdem der Zahn provisorisch verschlossen wurde, bleibt das Mittel mehrere Tag im Zahn, bis der gewünschte Grad an Aufhellung erreicht wurde. Anschließend wird eine neue Zahnfüllung eingebracht und der Zahn wieder verschlossen. Das Wasserstoffperoxid wird über das Zahnbein und den Schmelz erst einige Tage später defundiert, sodass der Zahn verzögert aufhellt.
Was kostet Zähnebleichen beim Zahnarzt?
Bleaching ist nicht billig und da es sich nicht um eine medizinisch notwendige Zahnbehandlung handelt und die Leistung nicht das Wirtschaftlichkeitsgebot nach § 12 SGB V erfüllt, werden die Kosten nicht von den Krankenkassen übernommen.
Der Arzt erstellt daher einen Heil- und Kostenplan, in dem die Kosten genau aufgeschlüsselt sind. Dem Heil- und Kostenplan liegt die Gebührenordnung für Zahnärzte zugrunde, die festlegt
- wie und in welcher Höhe zahnärztliche Leistungen für Privatversicherte vergütet werden, und
- wie und in welcher Höhe der vom gesetzlich Krankenversicherten zu tragende Selbstkostenanteil abzurechnen ist.
In der Regel liegen die Kosten für beide Kiefer bei etwa 400 – 600 Euro. Das Bleichen einzelner Zähne kostet zwischen 20 und 50 Euro pro Zahn. Der Preis für ein Home Bleaching beträgt etwa 250 bis 400 Euro, je nach Dauer und Aufwand des Bleichens.
Wie lange hält die Zahnaufhellung an?
Gewöhnlich hält das Zahnbleaching etwa 3 bis 5 Jahre an, abhänging von der Mundhygiene, den Ernährungsgewohnheiten und den jeweiligen Lebensumständen. Wer seine Zähne gründlich pflegt, nicht raucht und auf färbende Lebensmittel weitestgehend verzichtet, hat eben auch länger weißere Zähne.
Ist Zähnebleichen schädlich für die Zähne?
Richtig angewendet ist das Bleichen unschädlich, vor allem wenn es vom Fachmann durchgeführt wird. Um unerwünschte Nebenwirkungen auszuschließen, untersucht der Zahnmediziner die Zähne gründlich, bevor ein Home Bleaching oder In-Office-Bleaching durchgeführt wird.
Karies oder Zahnfleischentzündungen müssen vorher behandelt werden und die Ränder von Kronen und Füllungen müssen intakt und dicht sein, andernfalls könnte Bleichmittel ins Zahninnere eindringen, wodurch die Wurzel und der Nerv gereizt würden.
Liegen die Zahnhälse frei oder werden krankhafte Zahnschmelzfehlbildungen oder krankhafter Schmelzabbau festgestellt, ist kein Zahnbleaching möglich. Auch Kronen, Brücken oder anderer Zahnersatz können NICHT gebleicht werden. In diesen Fällen empfehlen Zahnärzte sogenannte Veneers zur Aufhellung.
Weißere Zähne dank Veneers
Veneer ist das englische Wort für Furnier oder Verblendung. Tatsächlich sind Veneers hauchdünne Keramikschalen, mit denen die ursprünglichen Zähne verdeckt, also verblendet werden (siehe auch Zähne verblenden versus Zahn Bonding). Bevor die nur etwa 0,3 bis maximal 1,00 mm dicken Keramikschalen angebracht werden, muss allerdings eine dünne Schicht des Zahnschmelzes abgetragen werden, um ein optimales kosmetisches Ergebnis zu erreichen. Anhand eines abgeformten Modelles der Zähne fertigt der Zahntechniker die passenden Keramikschalen an.
Nachdem die Zähne gereinigt und mit Kofferdam trockengelegt wurden, wird die Zahnoberfläche angeätzt und eventuell freiliegendes Dentin (Zahnbein) mit einem Dentinadhäsiv behandelt. Erst danach kann das Veneer mit einem Komposit-Kunststoffkleber aufgeklebt werden.
Zwischenzeitlich gibt es sogenannte Non-Prep-Veneers oder Non-invasive-Veneers, die nur 0,2 mm dick sind und ohne vorheriges Abschleifen und Ätzen direkt auf den Zahn aufgeklebt werden können. Ihr Vorteil besteht hauptsächlich darin, dass sie auch auf Keramikkronen, Brücken oder Kunststofffüllungen befestigt werden können.
Nichtsdestotrotz ist das Anbringen von Keramik-Veneers sehr zeitaufwendig und dauert ungefähr 30 Minuten pro Zahn. Der Preis für ein Veneer liegt zudem bei etwa 300 bis 1500 Euro.
Vorteile von Veneers im Vergleich zum Bleichen
+ Keramik ist lichtdurchlässig und ermöglicht ein sehr ästhetisches Zahnbild.
+ Keramik ist chemisch inert, d. h. sie wird weder durch Speichel noch durch Keime im Mund oder durch Säuren oder Basen in Speisen aufgelöst. Daher sind Veneers sehr gut verträglich.
+ Mit Keramik-Veneers lassen sich leichte Zahnfehlstellungen oder kleine Lücken korrigieren.
+ Es entsteht ein gleichmäßiges und ebenmäßiges Oberflächenbild. Verfärbungen lassen sich individuell korrigieren.
– Durch das Abschleifen der Zahnoberfläche kann es zu einer chronischen Zahnmarkentzündung, einer sog. Pulpitis, kommen, in deren Folge sich Mikroabszesse bilden und der Zahn schließlich abstirbt.
– Es können allergische Reaktionen gegen den Befestigunskleber auftreten.
Lassen sich Zahnverfärbungen auch zu Hause wirksam und dauerhaft beseitigen?
In Drogerien, Apotheken und im Internet werden zahlreiche Produkte zum Bleichen der Zähne angeboten. Allen gemeinsam ist, dass sie strahlendes Superweiss und einfache Handhabung versprechen, also Bleichen zum selber machen. Aber egal ob Stift, Strips oder Zahnpasten, nicht alle Produkte halten, was sie an Aufhellung versprechen. Oft sind Strips oder Stifte recht teuer und manche Produkte haben sich im Test sogar als gesundheitsschädlich herausgestellt.
Von Hausmitteln wie Backpulver, Zigarrenasche oder Zitronensaft sollte jeder, dem seine Zähne lieb sind, die Finger lassen. Die Zitronensäure greift die empfindliche Zahnoberfläche an, die anderen Hausmittelchen enthalten Schleifmittel, die nicht nur Verfärbungen abschmirgeln, sondern den Schmelz gleich mit. Weißmacherzahncremes enthalten Schleifmittel wie Kieselerde, die die färbenden Pigmente abschmirgeln, bleichen funktioniert damit jedoch nicht.
Superweiss mit Kokos?
Das Öl der Kokosnuss soll angeblich bei regelmäßiger Anwendung für weißere Zähne sorgen. Im indischen Ayurveda wird dafür schon lange die Methode des „Ölziehens“ angewendet. Ein kleiner Löffel Kokosöl wird im Mund mehrere Minuten lang durch die Zähne gezogen und hin und her bewegt und danach ausgespuckt. Das soll Zahnbeläge entfernen und die Zähne bleichen. Einer Studie zufolge hat Kokosnuss anscheinend doch einen positiven Effekt für die Zahngesundheit, da die darin enthaltene Laurinsäure Streptokokken und Hefepilze abtötet und erstere zu den Karies verursachenden Bakterien zählen. Immerhin werden mit dem harmlosen Kokosöl die Schleimhäute nicht gereizt.
Ein Stift für weißere Zähne?
Häufig angepriesen, aber nur beschränkt wirksam sind Stifte zum Zähnebleichen. Der sogenannte Whitening Pen wird wie ein gewöhnlicher Stift benutzt, mit dem das darin enthaltene White Gel direkt auf die Zähne aufgetragen wird. Das im Gel enthaltene Wasserstoffperoxid ist allerdings nur sehr niedrig dosiert, weshalb die Zähne nur geringfügig bleichen und der Effekt nur kurz anhält. Indem man die Zähne zuvor mit Aktivkohle behandelt, lässt sich die Bleichwirkung angeblich etwas verstärken.
Der Vorteil: Der Whitening Pen ist einfach zu Hause anzuwenden.
Whitening Streifen: einfache Anwendung, aber gefährlich für die Zähne?
Onuge bietet seit langem Whitening Stripes zum Bleichen der Zähne und verspricht neben einfacher Anwendbarkeit auch ein sichtbares Ergebnis. Eine Packung der Onuge White Strips enthält 28 Streifen, also jeweils einen Streifen pro Zahnreihe und Tag und sollte über einen Zeitraum von 14 Tagen 1 Mal täglich angewendet werden. Die Stripes lassen sich einfach von der Trägerfolie abziehen und direkt auf die Zähne kleben, wo sie eine Stunde mindestens einwirken sollen.
Wasserstoffperoxid ist nicht enthalten, weshalb Schäden am Zahnfleisch oder am Zahn nicht zu befürchten sind, allerdings hält sich die Bleichwirkung auch in Grenzen. Je nach Verfärbungsgrad ist nur eine sehr leichte Aufhellung zu erkennen und zudem hält der Effekt nur wenige Tage bis Wochen.
Wie Stripes, White Gel, Whitening Zahncreme und In-Office-Bleaching funktionieren, zeigt übrigens auch dieser kurze Clip:
Aktivkohle in der Zahnpasta – wirksam oder Abzocke?
[pulledquote float=right]Aktivkohlezahnpasta statt hoher Bleaching Kosten?[/pulledquote]Der letzte Schrei sind Zahncremes mit Aktivkohle. Mit etwa 25 Euro schlägt eine Tube zu Buche und die Hersteller versprechen schnelle Wirkung ohne Nebenwirkungen. Allerdings hat sich im Test herausgestellt, dass die Aktivkohle zwar Zahnbeläge entfernt und sich die Beißerchen hinterher glatter und sauberer anfühlen, eine bleichende Wirkung hat die schwarze Paste jedoch nicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein wirklich sicheres und zufriedenstellendes Ergebnis nur in der Zahnarztpraxis erzielt wird. Nur hier ist zudem sichergestellt, dass Zahnschäden erkannt und behandelt werden und nur der Arzt darf hochdosiertes Wasserstoffperoxid mit tatsächlicher Bleichwirkung verwenden. Zudem halten Home Bleaching oder In-Office-Bleaching über mehrere Jahre an und führen zu einem natürlichen Ergebnis.
Demgegenüber stehen natürlich die hohen Kosten, aber wieder strahlend lachen zu können, sollte diese schon aufwiegen.