Unter ‚Abrasion der Haut‚ versteht man in der dermatologischen (hautheilkundlichen) Medizin ein Abtragen von Hautschichten oder -partikeln („Abschleifen der Haut“). Geschehen kann dies durch Verletzungen, aber auch vor dem Hintergrund medizinischer Maßnahmen.
Die Abrasion von Haut wird in der Dermatologie auf verschiedenste Weisen eingesetzt: So ist sie beispielsweise eine Methode zur Entfernung von Warzen oder zur ästhetischen Angleichung von Narbengewebe. Auch sogenannte Hyperkeratosen (Verhornungen der Haut) können durch Abrasion behandelt werden. Des Weiteren kann die Abrasion von Hautstellen der Diagnostik von möglichen Hautveränderungen dienen – Hautproben können abgetragen und pathologisch untersucht werden.
Abrasiva: Mittel zur Abrasion der Haut
Zur Abrasion von Haut verwendete Instrumente oder Hilfsmittel werden auch bezeichnet als Abrasiva. Entsprechende Abrasiva können beispielsweise mechanischer Natur sein: Im Rahmen einer sogenannten Dermabrasion werden mit Schleifinstrumenten punktuelle Stellen der Hautoberfläche abgetragen – so beispielsweise Pigmentveränderungen oder Narben oder gutartige Hautveränderungen (auch ‚Altersflecken‘ genannt), aber auch nicht mehr gewollte Tätowierungen der Hautoberfläche.
In der Regel werden Dermabrasionen unter Lokalanästhesie oder auch unter Vollnarkose durchgeführt. Körperstellen mit sehr dünner Hautschicht oder großflächigen Brandwunden können mit dieser Methode nicht behandelt werden. Eine vollständige Regeneration der behandelten Hautstellen kann teilweise Zeitspannen von bis zu sechs Monaten in Anspruch nehmen.
Was ist Mikrodermabrasion / Microdermabrasion?
In der Kosmetik wird geworben mit Methoden wie der Mikrodermabrasion (auch „Microdermabrasion“ oder nur „Mikroabrasion“): Durch feine Kristalle als Schleifmittel (geworben wird mitunter mit einer so genannten „Diamant Dermabrasion„) sollen straffere Hautoberflächen freigelegt werden unter einer obersten Hautschicht, die vor allem aus alten Zellen besteht. Versprochen wird eine schmerzfreie Behandlung.
Auch der Behandlung der Hautoberfläche dient das sogenannte Peeling, das eine mildere und weniger intensive Wirkung entfaltet als die Dermabrasion. Ein Peeling kann wie die Mikroabrasion ebenfalls in mechanischer Form – also mit Hilfe von Geräten – oder auch durch den Einsatz von Chemikalien durchgeführt werden, die auf die Hautoberfläche aufgetragen werden. Neben Methoden wie der Mikrodermabrasion wird in der Kosmetik auch für die Verwendung von Chemikalien geworben: Auch auf diese Weise sollen sich abgestorbene Hautpartikel von der Hautoberfläche lösen und dem Behandelten so zu einem frischeren und jüngeren Aussehen verhelfen können.
Haut-Behandlungen per Laserlicht
Als weiteres Abrasivum kann nicht zuletzt auch das Laserlicht dienen – gleichwelliges Licht, das sehr stark gebündelt ist und daher punktuell hohe Energie freisetzen kann. Per Laser können ähnliche Interventionen durchgeführt werden wie im Rahmen der Dermabrasion. Auch können mithilfe des Laserlichts Schnitte gesetzt, oder Verödungen an Gefäßen durchgeführt werden. Weitere Möglichkeiten der Laserbehandlung liegen in der punktuellen Zerstörung von Haarwurzeln, aber auch in der Behandlung von Hauterkrankungen wie der Schuppenflechte und schließlich auch von Formen des Hautkrebses: So können beispielsweise Basaliome (eine Form von Hautkrebs, der keine Metastasen bildet und bei dem die Zellen der untersten Hautschicht, der Basalschicht, erkrankt sind) neben dem chirurgischen Eingriff auch mittels Laserbehandlung entfernt werden.