Treppenlifte, auch Treppenschrägaufzüge genannt, sind technische Einbauten, die das Leben von Menschen mit Gehbehinderung erleichtern. Sie überwinden Höhen von mehreren Etagen und befinden sich innen im Haus oder aber außen. Treppenlifte sorgen dafür, dass Gehbehinderte und Senioren in ihrem eigenen Zuhause bleiben können und trotzdem mobil sind. Sie werden von diversen Herstellern angeboten und unterscheiden sich in Bezug auf:
- Bauart
- Einbauort
- Länge der Schienen
- Ausstattung
- Art der Bedienung
Der Nutzer hat die Wahl zwischen den Anschaffungsarten Kaufen und Mieten. Die Treppenlift Miete, gebrauchte Lifte und das selbst Bauen sind die vorteilhaftesten Lösungen. Wer bereits weiß, welche Bauart in seinem Zuhause infrage kommt, kann über einen Anbieter Preisvergleich Geld sparen. Ein genauer Vergleich lohnt sich auch beim Leasing.
Arten von Treppenliften
Bei Treppenliften unterscheidet man
- Sitzlift
- Plattformlift
- Rollstuhllift
- Stehlift
- Hublift
- Senkrechtlift
- Treppenraupe
Fast alle Bauarten verfügen über Schienen, einen elektrischen Antrieb und eine Sitzfläche oder einen Platz für den Rollstuhl. Gekurvte Verläufe und Wendeltreppen benötigen aufwändigere Tragschienen-Konstruktionen.
Sitzlift
Der kompakte Sitzlift besteht aus einer hochgeklappt platzsparenden Sitzfläche, ausklappbaren Armlehnen und einer Fußplattform. Sitzlifte haben einen nur geringen Platzbedarf und eignen sich für alte und behinderte Menschen, die nicht immer auf einen Rollstuhl angewiesen sind.
Plattformlift
Der Plattformlift ist für einen Rollstuhl und zum Transport von schweren Einkaufstaschen und medizinischen Geräten geeignet. Außen montierte Lifte bestehen aus korrosionsbeständigen Materialien. Der Nutzer fährt über eine Rampe auf den Lift, die sich kurz danach senkrecht stellt. Plattformlifte haben höhere Anforderungen an den benötigten Platz. Innen befindliche Treppen sollten wenigstens 90, Wendeltreppen mindestens 100 cm breit sein.
Rollstuhllift
Den Rollstuhllift gibt es als (selteneren) Hängelift oder als Plattform- oder Hublift. Bei Hängeliften ist die Führungsschiene an der Decke befestigt. Der Einbau eines derartigen Rollstuhllifts bietet sich an, wenn die Treppe zu eng oder zu kurvenreich ist oder die gehbehinderte Person nur mit großer Mühe vom Rollstuhl in einen Sitzlift umsteigen kann.
Hublift (Hebebühne)
Der Hublift ähnelt einem normalen Personenaufzug, da er neben der Treppe nach oben fährt. Er ist für Rollstuhl und Rollator-Nutzer geeignet, die einen Höhenunterschied von maximal 1,35 Metern überwinden müssen (Hauseingang, Veranda) und lässt sich zudem platzsparend hochklappen. Der kompakte Hublift wird innen und außen montiert. Der Rollstuhlfahrer gelangt über die Auffahrklappe auf die Liftfläche. Bevor sich der Lift in Bewegung setzt, stellt sich die Auffahrklappe automatisch auf. Hublifte haben eine Standardgröße von 90 x 120 cm.
Senkrechtlift (Homelift)
Der Senkrechtlift ähnelt dem klassischen Personenaufzug, benötigt aber weder Maschinenraum noch gemauerten Schacht. Er ist mit Metallkabine, durchsichtiger Glas-Kabine und ohne Kabine erhältlich. Einbauort ist eine Stelle im Raum, die von der Statik her geeignet ist. Kann oder möchte man keinen ausreichend großen Decken-Durchbruch machen lassen, kann man auch das Treppenauge für die Montage des Senkrechtlifts nutzen. Senkrechtlifte fahren oft über mehrere Etagen und sind wegen ihres geringen Platzbedarfs gut für Einfamilienhäuser geeignet.
Treppenraupe
Die mobil einsetzbare Treppenraupe bietet gehbehinderten Menschen mit Rollstuhl die Möglichkeit, längere, geradlinig verlaufende Treppen zu nutzen, die nicht barrierefrei gestaltet sind. Der Selbstfahrer klinkt seinen Rollstuhl in das Modell ein und wird mit dem Rücken zur Treppe hinaufbewegt.
Hersteller / Anbieter von Treppenliften
Zu den bekanntesten Treppenlift-Herstellern bzw. Anbietern gehören
- Sanimed
- Hiro Lift
- Lifta
- ThyssenKrupp Encasa und
- AP
Die meisten der Anbieter haben nicht nur Verkauf und Leasing, sondern auch den Ankauf von Treppenliften in ihrem Programm. Hiro Lift stellt noch zusätzlich spezielle Behinderten-Aufzüge her. Ein Ankauf (Rückkauf) erfolgt dann, wenn der behinderte Mensch seinen Lift nicht mehr benötigt. Doch nicht nur die großen Hersteller Lifta, Hiro Lift, AP und ThyssenKrupp Encasa nehmen gebrauchte Treppenlifte zurück, sondern auch weniger bekannte Unternehmen. Möchte man kostengünstig kaufen oder mieten, lohnt sich ein Modell Vergleich auf der Internetplattform Sanimed.
Die Treppenlift Miete bietet sich an, wenn man das Modell nur während der Reha-Zeit benötigt. Wer von seiner Pflegekasse oder Krankenversicherung keinen Zuschuss bekommt, kann seinen Lift bei AP auch in Raten bezahlen. Comfort Treppenlifte bietet seine gebrauchten Lifte schon zu Preisen unter 2.000 Euro an.
Wer die Anschaffung oder Miete eines Lifts plant, sollte unbedingt einen Treppenlift Test beim Hersteller durchführen, da Stiftung Warentest bislang noch keinen Treppenlift Test vorgenommen hat. Dennoch gibt Stiftung Warentest wertvolle Tipps zur Finanzierung und zu den rechtlichen Aspekten des Lift-Einbaus. Personen, die bereits wissen, welche Anschaffungsart und Bauform für sie infrage kommt, sollten außerdem noch einen Anbieter Preisvergleich machen. Außerdem lohnt sich der Preisvergleich mehrerer Treppenlift-Portale (https://www.welcher-treppenlift.de/stiftung-warentest-161.html).
Treppenlift Kosten und Finanzierung
Die Preise für Treppenlifte sind von Liftart, Einbauort, Treppenverlauf und Treppenlänge, Ausstattung und Modell abhängig; eine gute Übersicht findet sich zum Beispiel unter https://www.treppenlifter.me/treppenlifter-preise.html. Bei einem normalen Sitzlift ist mit Preisen ab 3.000 Euro zu rechnen, bei der Montage an einer Wendeltreppe mit maximal 15.000 Euro. Außen-Sitzlifte sind generell teurer. Dasselbe gilt für Hub- und Plattformlifte. Treppenraupen können über eine ärztliche Verordnung von der Krankenkasse bezahlt werden. Für Selbstfahrer-Modelle fallen Preise um 10.000 Euro an.
Generell gilt, dass die gesetzlichen Krankenkassen keine Kosten übernehmen. Der Pflegebedürftige kann aber einen Zuschuss von seiner Pflegeversicherung erhalten. Seine Pflegekasse bezahlt ihm dann maximal 4.000 Euro. Zuschüsse werden nur gewährt, wenn man sein Antragsformular zusammen mit einem Kostenvoranschlag bei der Pflegeversicherung einreicht. Kam die Behinderung durch eine Kriegsverletzung zustande, kann der Betroffene es bei seiner Krankenversicherung oder Pflegekasse abgeben. Mitunter ist es sogar möglich, sich den Lift durch staatliche Förderung zu finanzieren. So können sich Berechtigte über Zuschüsse oder eine vollständige Kostenübernahme durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) freuen. Bei behinderten Bedürftigen, deren Anträge auf Förderung abgelehnt wurden, übernimmt das Sozialamt den Einbau.
Selbst Bauen spart in den meisten Fällen auch Kosten, vorausgesetzt, man verfügt über entsprechende handwerkliche Fähigkeiten. Zu den Anforderungen des Treppenlift Eigenbaus gehört unter Umständen auch eine Baugenehmigung. Nicht so geübte Heimwerker können mit einem einfacheren Eigenbau Sitzlift nichts falsch machen. Für das selber Bauen hat der Interessierte diverse Lift-Varianten zur Auswahl. (http://www.jetzt-baue-ich-selber.de/eigenbau/treppenlift-selbst-einbauen-leichter-als-gedacht/)
Treppenlifte kaufen oder mieten?
Der Kauf der Mobilitätshilfe ist mit höheren Kosten verbunden als das Leasen. Doch egal, ob sich der behinderte Mensch für Kaufen oder Miete entscheidet, für einen Preisvergleich sollte er sich genügend Zeit nehmen. Die meisten Hersteller bieten Verkauf und auch Leasen. Bei kurvigen Verläufen spielt außer der Schienen-Länge noch die Anzahl der Kurven für das Leasing eine Rolle. Außerdem kann das Mieten dann vorteilhafter sein, wenn man den Treppenlift nur vorübergehend braucht. Das Leasing punktet mit kurzen Laufzeiten von höchstens drei Jahren, niedriger Anzahlung und günstigen Monatsraten. Allerdings sollte das Leasen Garantie, Wartung, Reparatur und kostenfreie Rücknahme beinhalten. Wer seinen Lift kaufen möchte, schließt am besten noch einen Servicevertrag ab und vereinbart einen Rückkauf. (https://www.treppenlift-ratgeber.de/kosten-finanzierung/finanzierung/treppenlift-mieten.html)
Treppenlift gebraucht?
Servicevertrag, Wartung, Instandhaltung, Reparatur
Treppenlifte sollten aus Sicherheitsgründen nur von fachkundigem Personal am Einbauort geplant und dann nach der Beratung eingebaut werden. Sie benötigen außerdem eine regelmäßige Wartung und Instandhaltung. Daher ist es ratsam, beim Kauf einen Servicevertrag abzuschließen. Die Reparatur durch den Hersteller bietet den Vorteil, dass sich der Techniker mit dem betreffenden Modell auskennt. Wartung, Instandhaltung und Reparatur wenden Gefahren vom behinderten Nutzer ab und können hohe Folgekosten durch unentdeckte Schäden verhindern.
Wer keinen Servicevertrag eingehen möchte, sollte aber schon während der obligatorischen Beratung darauf hinweisen, dass er ein wartungsfreies Modell bevorzugt. Bei diesen sollen Folgekosten durch Materialabnutzung nahezu ausgeschlossen sein. Nutzer, die diese Lifte reparieren lassen, haben meist Fehler bei der Anwendung gemacht. Vorzeitiges Reparieren kann außerdem vermieden werden, indem man seinen Lift regelmäßig selbst säubert. Behinderte Menschen, die ihr Modell leasen, erhalten die Wartung beim Vertragsabschluss inklusive. Betreffen Leasing oder Kauf einen gebrauchten Treppenlift, empfiehlt es sich, nur ein mit TÜV-Siegel gekennzeichnetes Modell anzuschaffen.