Die Gynäkomastie ist keine eigenständige Erkrankung im medizinischen Sinne, sondern ein sogenanntes Symptom, welches auf eine hormonale Störung hinweist. Bei der Gynäkomastie handelt es sich um eine Vergrößerung der männlichen Brustdrüse bzw. des Drüsenkörpers, die entweder ein- oder beidseitig auftreten kann. Dabei nimmt die Brust ein weibliches Aussehen an. Zu unterscheiden ist die echte Gynäkomastie von der sogenannten Pseudo-Gynäkomastie oder auch Lipomastie genannt. Bei der Lipomastie handelt es sich um eine Fettsammlung in der männlichen Brust, die oftmals bei übergewichtigen Männern auftritt und nichts zu tun hat mit der hängenden Schlauchbrust bei Frauen.
Was genau ist eine „echte Gynäkomastie“?
Die häufigste Form der echten Gynäkomastie ist die Pubertäts-Gynäkomastie. Dies kann aufgrund der hormonellen Umstellung im Körper entweder ein- oder beidseitig auftreten. Tritt die Gynäkomastie bei erwachsenen Männern auf, so dann dies unterschiedliche Ursachen haben, wie zum Beispiel hormonelle Erkrankungen, Tumore in den Hoden oder in der Hirnhangdrüse. Zudem kann bei der Einnahme von Medikamenten, die den Hormonhaushalt beeinflussen eine Gynäkomastie auftreten.
Die Diagnose erfolgt mittels Blickdiagnose sowie mit Überprüfung des Hormonstatus sowie einer Ultraschalluntersuchung und einer Mammographie. So bedarf die echte Gynäkomastie immer einer fachärztlichen Abklärung bei einem Urologen oder Andrologen. Häufig können gutartige aber auch bösartige Erkrankungen verantwortlich sein.
Wie sieht die Therapie aus?
Die Therapie richtet sich demnach nach dem erhobenen Befund. Handelt es sich beispielsweise um eine medikamentös bedingte Gynäkomastie, sollten die verantwortlichen Medikamente entweder ab- oder umgesetzt werden. Ebenso müssen hormonelle Ursachen entsprechend behandelt werden. Handelt es sich beispielsweise um die Pubertäts-Gynäkomastie, wird diese oftmals mit dem Medikament Antiöstrogen Tamoxifen behandelt.
Führen diese Maßnahmen nicht zu einer Rückbildung der vergrößerten Brust, kann eine chirurgische Entfernung in Betracht gezogen werden. Insbesondere wenn ein fibrotischer Gewebeumbau vorliegt und die Gynäkomastie über längere Zeit vorhanden ist, sollte eine Operation erfolgen. Ebenso kann eine Operation erfolgen, wenn der psychische Leidensdruck zu hoch wird.