Unter einer Balanoposthitis versteht man die gleichzeitige Entzündung von Eichel (griech. balanos) und Vorhaut (griech. posthe) des männlichen Gliedes.
Eine Balanoposthitis kann in jedem Alter auftreten. Ihre typischen Symptome sind Juckreiz, Rötungen, nässendes wund sein oder Schmerzen im Bereich von Eichel und Vorhaut. Mitunter ist auch der Penisschaft betroffen. In manchen Fällen ist ein deutliches Anschwellen der Vorhaut zu beobachten. Die Erkrankung kann von einem übel riechenden Ausfluss begleitet sein.
Ursächlich sind meist eine übertriebene oder unzureichende Genitalhygiene, eine mit Hautveränderungen einhergehende Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), eine gleichzeitig bestehende Vorhautverengung (Phimose) sowie Infektionen durch Bakterien oder Pilze. Auch sexuelle Aktivitäten und verschiedene Geschlechtskrankheiten können eine Balanoposthitis begünstigen.
Diagnose der Balanoposthitis (Eichel-/Vorhautentzündung)
Diagnostiziert wird die Balanoposthitis durch eine körperliche Untersuchung und ggf. die Analyse eines Abstrichs sowie des Urins. In Abhängigkeit von der Ursache ergeben sich unterschiedliche Vorbeuge- und Behandlungsmöglichkeiten. Zunächst sollte stets auf eine angemessene Intimhygiene geachtet und auf aggressive Seifen und Pflegemittel im Genitalbereich verzichtet werden. Empfohlen wird das tägliche Waschen der Geschlechtsorgane mit klarem, lauwarmem Wasser oder milden, für den Genitalbereich geeigneten Pflegemitteln. Die Vorhaut soll dabei vollständig zurückgestreift werden, bei Kindern und Jugendlichen jedoch nur soweit, wie dies entwicklungsbedingt bereits problemfrei möglich ist.
Eine nicht infektiös verursachte Balanoposthitis kann meist mit kortisonhaltigen Salben behandelt werden; siehe auch den Artikel zu Vorhautentzündung. Auch Kamillensitzbäder wirken heilungsfördernd. Infektiöse oder durch Pilze hervorgerufene Balanoposthitiden werden lokal mit antibiotischen Salben oder antimykotischen (pilztötenden) Cremes therapiert. In seltenen Fällen kann die Gabe von stärker wirksamen Antibiotika in Tablettenform angezeigt sein. Liegt eine Infektion vor, sollte(n) immer auch die Sexualpartner(innen) in die Therapie einbezogen werden, um wiederholte gegenseitige Ansteckungen zu vermeiden (sog. Ping-Pong-Effekt).
Ist eine Phimose ursächlich oder begünstigend, so sollte diese primär behandelt werden. Bei einer erworbenen, narbigen Vorhautverengung kann eine Beschneidung nötig sein. Insbesondere bei Minderjährigen mit entwicklungsphysiologisch bedingter Phimose sollen hingegen vorrangig Salben oder vorhauterhaltende Operationstechniken zur Anwendung kommen, wodurch die entzündungsbegünstigende Vorhautenge ebenfalls nachhaltig beseitigt wird.