Wenn die Atemluft nach Aceton riecht, hat das meistens zwei Gründe: Entweder leidet der Mensch unter Diabetes oder er fastet und hat längere Zeit keine Kohlenhydrate zu sich genommen. Aceton riecht wie Nagellackentferner oder faulendes Obst.
Diabetiker müssen ihrem Organismus künstlich mit Insulin versorgen, da sie nach der Nahrungsaufnahme sonst unter extremer Überzuckerung leiden und das Hyperglykämische Koma drohen würde. Nervenschäden wären die Folge, da der Körper plötzlich mit zuviel giftigem Aceton angereichert würde. Diabetiker mit auffälligen Acetonausdünstungen gehören daher so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung.
Beim Fasten reagiert der Organismus mit ähnlichen aber gemäßigteren Symptomen. Der Körper greift langsam auf seine eigenen Energievorräte zurück, wenn er nicht mit ausreichend Nahrung versorgt wird. Die frei werdenden Fettsäuren werden in Ketone, also Aceton umgewandelt. Diesen Vorgang nennt man Ketose, die bei einer Fastenkur sogar als wünschenswert angesehen wird, da das Hungergefühl ausbleibt. Die Ketone werden mit Urin, Schweiß und der Atemluft ausgeschieden – eine für alle Beteiligten als unangenehm empfundene Folge des Abnehmens.
Kurzfristig lässt sich ein solcher Mundgeruch überdecken. Empfohlen wird häufigeres Zähneputzen oder das Kauen auf frischen Pfefferminzblättern. Nimmt man am Tag drei Liter Flüssigkeit in Form von Mineralwasser und Kräutertees zu sich, fördert dies die vermehrte Acetonausscheidung über die Nieren, was den Mundgeruch zugleich reduzieren kann.
Von der scheinbar naheliegendsten Lösung wird bei einer Fastenkur sogar abgeraten: Wer zu Kaugummis greift, bewirkt durch vermehrte Speichelproduktion, dass sich das Hungergefühl wieder einstellt.