Etwa 4 von 10 Erwachsenen weltweit haben an der unangenehmen Erfahrung einer Akne gelitten. Während viele Menschen einen Akneausbruch als Schwelle zum Erwachsenenalter akzeptieren, ist das Auftreten von Akne bei Neugeborenen etwas, dass die meisten Menschen schwer verstehen. Baby-Akne, auch Neugeborenenakne genannt, ist ein Hautproblem, das etwa 20 % der Neugeborenen weltweit betrifft. Sie zeigt sich im Gesicht und ist ein vorübergehender Zustand, der nicht zwingend medikamentös behandelt werden muss.
Neugeborenenakne: Warum Babys Akne bekommen
Neugeborenenakne ist in der Regel durch kleine rote Beulen oder Pusteln auf Wangen, Nase und Stirn gekennzeichnet. Sie entwickelt sich oft bereits innerhalb der ersten zwei bis vier Wochen nach der Geburt. Ist das Neugeborene unruhig oder weint, kann die Neugeborenen-Akne optisch dramatischer wirken, als sie eigentlich ist. Viele Babys entwickeln auch kleine weiße Unebenheiten auf der Nase, Kinn oder Wangen. Diese werden als Milien bezeichnet. In den meisten Fällen zeigen sich die Symptome etwa 6 Wochen lang, dann verschwinden sie plötzlich. Bei anderen Neugeborenen verblassen die Symtome schneller, erscheinen aber in unregelmäßigen Abständen wieder. Normalerweise hat sich die Haut jedoch innerhalb von drei bis vier Monaten wieder reguliert. Zu unterscheiden ist die Neugeborenenakne von der sogenannten infantilen Akne, die in der Regel um den dritten oder vierten Lebensmonat des Kindes auftritt und für mindestens 2 bis 3 Jahre anhalten kann.
Gründe und Ursachen für Babyakne
Es werden mehrere Gründe für Akne bei Neugeborenen angenommen. Während einige Ursachen bereits vorgeburtlich bedingt sein können, spielen nach der Geburt vor allem umweltbedingte Faktoren eine Rolle:
- Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die während der Schwangerschaft der Mutter durch die Plazenta übertragenen Hormone in die Talgdrüsen der Babyhaut sickern und damit einen Ausbruch der Akne provozieren.
- Eine ungesunde Ernährung während der Schwangerschaft kann einen Risikofaktor darstellen. Je mehr Fett die Mutter zu sich nimmt, desto größer scheint die Wahrscheinlichkeit Neugeborenenakne zu sein.
- Nach der Geburt ist ein gestilltes Baby der Umstellung des Hormonspiegels der Mutter ausgesetzt, was sich ähnlich der bekannten pubertären Akne äußert.
- Es gibt auch Fälle von Neugeborenenakne die durch die Verwendung eines groben Handtuches beim Abtrocken der empfindlichen Babyhaut des Babys ausgelöst werden kann.
- Zu starke Reinigungsmittel oder zu viel Weichspüler können die Haut zusätzlich reizen. Auch eine Berührung des Babys mit Akne verursachenden Medikamenten, wie Kortikosteroiden oder jodhaltigen Arzneimitteln, kann reizauslösend wirken.
YOUTUBE-VIDEO (englisch) erläutert Details und zeigt Bilder von Babys mit Neugeborenenakne (www.youtube.com/watch?v=q-pdkpGZ3OQ)
Neugeborenenakne Therapie: Was Eltern tun können
In der Regel sind Neugeborene ohnehin in eine engmaschige ärztliche Betreuung eingebunden, so dass der betreuende Kinderarzt bei ersten Anzeichen bereits Hilfestellung geben kann. Besorgte Eltern können sich bei dieser Gelegenheit danach erkundigen, welche Hinweise zur Hautpflege gegeben werden können. Da Baby-Akne in der Regel innerhalb einiger Monate verschwindet, wird üblicherweise keine medizinische Behandlung empfohlen. Um die Schwere der Akne des Babys zu bestimmen, kann der Hausarzt möglicherweise die Eltern z.B. zu Fällen schwerer Akne in der Familie befragen. Wenn die Neugeborenenakne besonders hartnäckig ist, kann der Kinderarzt eine medizinische Creme verschreiben oder eine andere Behandlung anordnen. Um die zarte Babyhaut zu schonen, sollten auf keinen Fall frei verkäufliche Medikamente ohne ärztliche Rücksprache angewendet werden.
Bis die Pusteln auf natürliche Weise verschwinden, können einige Pflegehinweise beachtet werden:
- Beim Baden oder Waschen des Babys sollte, wenn überhaupt, Shampoo oder Seife mit pflanzlichen Inhaltsstoffen verwendet werden. Auf diese Weise wird die Haut vor reizenden Essenzen geschützt.
- Das Gesicht sollte so sanft wie möglich mit einem feinen weichen Tuch oder den Händen getrocknet werden. Keinesfalls sollten die Pusteln gedrückt oder gerieben werden, was zu weiter Reizung oder gar Infektionen führen könnte.
- Auf die Anwendung von Babyölen sollte zunächst verzichtet werden, da einige Öle durch den Zusatz von Pflege- oder Duftstoffen allergisch wirken. Statt Cremes kann am besten Muttermilch oder eine Kamillenlösung zum Betupfen der geröteten Stellen verwendet werden.
- Die Babykleidung sollte ausschließlich mit einem milden Reinigungsmittel für nicht mehr als 15 Minuten gewaschen und danach gründlich ausgespült werden.
- Stillende Mütter sollten auf eine ausgewogene, mineralstoffreiche Ernährung mit vielen Vitaminen achten und frittierte Lebensmittel oder fetthaltige Produkte vermeiden.
- Frische Luft tut der Haut gut, kühlt und lindert. Im Winter sollte Babys Haut gut mit einer leichten Creme geschützt werden. Zu warme Kleidung sollte vermieden werden, um Schwitzen zu vermeiden.
Besorgte Eltern müssen sich also nicht sorgen, wenn die lästigen Pusteln auftauchen, denn letztlich wird ihr Neugeborenes mit den ersten Monaten des Lebens darüber hinauswachsen. Es besteht auch kein Anlass, davon auszugehen, dass sie als Jugendliche oder Erwachsene schwererer Akne als üblich ausgesetzt sein könnten.