Neueste Schätzungen besagen, dass bis zu zehn Prozent der Bevölkerung unter einer Laktose– oder Fructoseintoleranz leiden. Diese können sowohl von Geburt an vorliegen, sich aber auch im Laufe der Jahre einstellen. Es gibt viele Anzeichen, die auf eine Laktoseintoleranz hindeuten. Wer beispielsweise des Öfteren unter Durchfällen (s.a. geleeartiger Schleim Stuhl) und Magenkrämpfen, vor allem nach dem Verzehr von Milchprodukten, leidet, kann von einer Laktoseintoleranz betroffen sein. Weitere Anzeichen für eine Laktoseintoleranz sind Verstopfungen, ein dicker, aufgeblähter Bauch, vermehrte Blähungen sowie Sodbrennen. Vor allem bei Kindern kann es noch zum Erbrechen kommen. Die Folge dieser Beschwerden können Mangelerscheinungen und vermehrte Infekte sein. Deshalb sollte beim wiederholten Auftreten der Beschwerden auch auf eine Laktoseunverträglichkeit getestet werden.
Die effektivste Methode, gegen eine Laktoseintoleranz vorzugehen, ist die laktosefreie Ernährung. Dazu muss man aber erst einmal wissen, welche Produkte Laktose enthalten. Mittlerweile wird dies auf vielen Verpackungen in der Zutatenliste vermerkt. Einige Hersteller werben ganz offensiv damit, dass das jeweilige Lebensmittel laktosefrei ist. Vor allem auf solche Lebensmittel sollte man zurückgreifen.
Kurze Aufstellung über laktosereiche, laktosearme und laktosefreie Produkte:
– Zu den laktosereichen Lebensmitteln zählen Milch, Molke, Schokolade, Frischkäse, Quark, (Kaffee-) Sahne, Kondensmilch, Eis und die meisten Säuglingsmilchnahrungen.
– Als laktosearme Lebensmittel gelten Joghurt, Butter, Sauermilcherzeugnisse und reifer Schnittkäse.
– Keine Laktose ist in frischem Obst und Gemüse, vielen Brotsorten, Getreide, Fisch, Geflügel, allen anderen Fleischsorten, Zucker, Eiern, Honig, Marmelade beziehungsweise Konfitüre, Nudeln, Kartoffeln und Reis enthalten.
Lebensmittel, in denen meist Laktose enthalten ist, sind beispielsweise Süßwaren, Backwaren wie beispielsweise Knäckebrot, Kekse und Backmischungen. Auch Instant-Erzeugnisse weisen in den meisten Fällen Laktose auf, so zum Beispiel Kartoffelpulver, Cremes, Suppen und Soßen. Auch in den Tiefkühlgerichten, Fertigmenüs und den verschiedensten Konserven wurde Laktose zugesetzt. Wer auf Fleisch und Wurst nicht verzichten möchte, sollte sich beim Metzger oder im Supermarkt nach deren Zusammensetzung erkundigen. Auch auf Margarine sollten Sie, wenn möglich, verzichten.
Wer Medikamente benötigt, sollte auf die Liste der Zusatzstoffe achten. Gerade bei einer Dauermedikation ist dies vonnöten. In vielen Präparaten ist Laktose enthalten. Hier sollte gemeinsam mit dem Arzt oder Apotheker ein gleichwertiges Produkt ohne Laktose gefunden werden. Ansonsten kann es zu Magen-Darm-Problemen kommen, die die Wirkung des Medikaments deutlich einschränken.
Ernährungsumstellung auf Laktose-freie Produkte
Wer unter einer Laktoseunverträglichkeit leidet, sollte auf laktosefreie Produkte zurückgreifen. Mittlerweile gibt es auch viele Milchprodukte, die nur noch einen ganz geringen Laktoseanteil besitzen und sich somit als laktosefrei bezeichnen dürfen. Um das eigene Wohlbefinden zu steigern, empfiehlt es sich, auf diese Produkte auszuweichen und ansonsten laktosehaltige Lebensmittel weitestgehend zu meiden.
Generell empfiehlt es sich, beim Verdacht auf eine Unverträglichkeit nicht nur auf laktosehaltige Lebensmittel zu verzichten, sondern sich über die verschiedenen Testmöglichkeiten mit dem Hausarzt auszutauschen. Eventuell steckt hinter den oben aufgeführten Beschwerden auch eine Erkrankung, die behandlungsbedürftig ist.
