Homöopathische Mittel bei Erkältung sind beliebt. Und generell: Mit dem Thema Homöopathie beschäftigen sich in der heutigen Zeit immer mehr Mitmenschen. Nicht nur Ärzte, Heilpraktiker oder Wissenschaftler, sondern auch immer mehr Privatpersonen möchten mehr über die alternative Heilmethode wissen.
Jeder zweite Deutsche hat bereits einmal ein homöopathisches Mittel eingenommen und viele Ärzte verfügen über eine dementsprechende Zusatzausbildung.
Mit der Homöopathie ist es allerdings wie mit einer Medaille. Es gibt zwei Seiten, die man betrachten kann. In einem Brief von 1820 schrieb Johann Wolfgang v. Goethe über Samuel Hahnemann (den Begründer der Homöopathie): „… ich glaube jetzt eifriger denn je an die Lehre des wundersamen Arztes, seit dem ich die Wirkung einer allerkleinsten Gabe so lebhaft gefühlt und immer wieder empfinde.“ Sprüche wie diese geben den Befürwortern dieser Lehre recht und unterstützen sie. Zitate hingegen wie „Homöopathie ist… wenn nichts drin ist“, bestärken die Gegner. Bis zum dem Tag, an dem genaue und belastbare wissenschaftliche Studien vorliegen, werden diese beiden Seiten unablässig aufeinander treffen. Es liegt an jedem persönlich, in wie weit er sich auf diese Heilmethode einlässt und sich genauer damit auseinander setzen möchte.
Denn immerhin: Sehr viele Menschen schwören in der Erkältungszeit auf homöopathische Mittel, weswegen wir nachfolgend einmal einige homöopathische Möglichkeiten zur Heilung von Erkältungskrankheiten vorstellen und genauer anschauen wollen. Gestoßen sind wir zum Beispiel auf das Produkt Meditonsin, aber es gibt zahlreiche weitere. Was kann so ein homöopathisches Mittel?
Grundwissen über das Thema Homöopathie
Bei der Homöopathie handelt es sich um eine alternative Heilmethode, welche – wie bereits erwähnt – von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann Anfang des 19. Jahrhunderts erfunden wurde. „Similia similibus curentur – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“ – heißt das Prinzip, nach dem die Homöopathie arbeitet. Soll heißen, dass ein Mittel, welches bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, dem Erkrankten mit gleichen Symptomen helfen kann. (Daher auch der Namensursprung „homoios“ für ähnlich und „pathos“ für Leiden.)
Die Homöopathie kennt etwa 2000 Stoffe, welche pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder metallischen Ursprung haben können. Diese Substanzen werden in einer sehr geringen Dosierung zu einem homöopathischen Mittel verarbeitet. Dieser Vorgang wird Potenzierung genannt.
Die unterschiedlichen Verdünnungen werden in C, D oder Q bzw. LM – Potenzen unterteilt. Die angegebene Zahl hinter den Buchstabenbezeichnungen bezeichnet die Anzahl der Potenzierungsschritte. (Nähere Informationen zu dem Potenzierungsverfahren werden am Ende dieses Artikels ausführlicher erläutert.)
Die Ähnlichkeit des Krankheitsbildes des Patienten mit einem bestimmten Arzneimittelbild entscheidet über die Wahl des homöopathischen Mittels. Um das passende zu finden, muss man die Symptome möglichst genau hinterfragen:
- Wo befindet sich der Schmerz?
- Wie fühlt er sich an?
- Wann treten die Beschwerden auf?
- Was hat sie ausgelöst?
- Welche Beschwerden sind noch vorhanden?
Homöopathische Arzneimittel gibt es in verschiedenen Formen: Tabletten, Tropfen, Salben und Globuli (kleine Zuckerkügelchen, die mit dem Arzneimittel benetzt sind).
Globuli eignen sich aufgrund ihrer langen Haltbarkeit und ihrer Verarbeitung sehr gut für die Behandlung von Kleinkindern. Die Mittel sollten nicht unmittelbar zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Am besten eine viertel Stunde davor oder danach, um zu gewährleisten, dass die Mundschleimhaut ohne Störung die Arznei aufnehmen kann. Richtig angewendet, gibt es in der Behandlung mit einem homöopathischen Mittel nur sehr geringe Risiken. Es kann zu einer „Erstverschlimmerung“ kommen, welches jedoch ein Zeichen dafür ist, dass das Mittel gut gewählt wurde. Nebenwirkungen können auftreten bei zu häufiger und unqualifizierter Anwendung der Arzneimittel.
Homöopathische Mittel bei Erkältung: Mögliche Hilfe bei Schnupfen
Kaum eine Erkältung verläuft ohne Schnupfen. Tropfend, verstopft oder wund – so äußern sich die Beschwerden der Nase aufgrund eines Infektes. Die Homöopathie empfiehlt je nach Symptom folgende Mittel: Allium cepa bei Fließschnupfen (siehe hier), Nux vomica bei nächtlichem Stockschnupfen oder Pulsatilla bei gelbem Sekret. Für Babys mit einem festsitzenden Schnupfen, der die Nase verstopft, wird auch Sambucus empfohlen.
Zu Beginn des Schnupfens kann gut auf altbewährte Hausmittel zurückgegriffen werden. Linderung der Beschwerden bewirken eventuell eine Nasenspülung mit Kochsalzlösung, das klassische Dampfbad oder eine Inhalation. Eine alte Faustregel für Schupfen lautet: „Drei Tage kommt er. Drei Tage steht er. Drei Tage geht er.“ Wenn danach noch keine Besserung eingetreten ist oder zusätzliche Beschwerden auftreten (zum Beispiel Nasenbluten), sollte unbedingt das Gespräch mit dem Arzt erfolgen. Dieser wird eventuell Arzneimittel der Schulmedizin wie Sinupret, Nasic oder Otriven, welche meist in Form von Nasentropfen, Spray oder aber auch in Tablettenform verschrieben werden.
Mögliche Hilfe bei Husten & Heiserkeit
Husten aufgrund eines Infektes sollte genau beobachtet und diagnostiziert werden – auch um eine Ansteckung anderer durch Tröpfcheninfektion zu verhindern. Lauter, bellender Husten mit hörbaren Geräuschen oder eine lang anhaltende Heiserkeit müssen von einem Facharzt therapiert werden. Die Homöopathie stellt folgende Mittel zur Verfügung: Acontium, Cantharis oder Phosphor bei Heiserkeit; Pulsatilla bei Husten der die Nachtruhe stört; bei trockenem, stechendem, festsitzenden Husten, der nach Ruhe verlangt Bryonia alba oder Ferrum phosphoricum für quälenden Reizhusten im Anfangsstadium.
Darüber hinaus gibt es auch noch weitere mögliche Mittel. Unsere Großmütter schwören auf uralte Hilfen: Brust- und Halswickel; Tee mit Anis und/oder Fenchel, denen eine schleimlösende Wirkung nachgesagt wird; Vollbäder mit ätherischen Zusätzen oder den allseits beliebten Zwiebelsirup. Allesamt Mittel denen man sich auf alle Fälle bedienen sollte, da sie entspannende Aspekte beinhalten oder den Patienten dazu animieren, ausreichend zu trinken.
Die Apotheken halten zusätzlich noch Medikamente wie ACC akut zur Schleimlösung, Ambroxol Tabletten oder Meditonsin bei akuten Rachenbeschwerden bereit (siehe auch auf der Meditonsin-Seite).
Homöopathische Mittel bei Erkältung: Mögliche Hilfe bei Halsschmerzen
Schmerzhafte Beschwerden beim Schlucken sind meist der Beginn einer Erkältung. Aus der altbewährten Hausmittelapotheke gibt es folgende Wege, die Linderung verschaffen können: Kalte und feuchte Halswickel mit Quark, das Trinken von Kräutertee mit Salbei oder Kamille oder Sanddornsäfte.
Aus der homöopathischen Apotheke werden empfohlen: Phosphorus bei Halsschmerzen mit Heiserkeit und trockenem Husten, Apis mellifica bei blasser Rötung des Halses, stechendem Schmerz und Durstlosigkeit oder Belladonna bei einem hochroten Hals und klopfendem Schmerz und Fieber.
Dringend ärztliche Hilfe ist anzuraten, wenn die Halsschmerzen mehrere Tage lang anhalten. Dann wird der Arzt auf Medikamente wie Neoangin-Halstabletten, Säfte wie Umckaloabo (siehe die Umckaloabo-Seite) oder Lutschtabletten anderer Firmen, welche dafür sorgen, dass der trockene, gereizte Hals mit Feuchtigkeit versorgt wird.
Mögliche Hilfe bei fieberhaften Infekten
Ebenfalls ein häufiger Begleiter einer Erkältung ist Fieber, es zeigt an, dass sich der Körper intensiv gegen den Infekt wehrt. Dieser natürliche Heilungsvorgang ist wichtig, um die körperfremden Erreger abzutöten. Deshalb sollte man auch nicht umgehend das Fieber senken, dies gilt allerdings nicht bei schwacher Konstitution des Patienten oder einer bekannten Tendenz zu Fieberkrämpfen. Erstes bewährtes Hausmittel sind hier die Wadenwickel. Empfohlen werden diese, ab einer Körpertemperatur von 39 Grad. Als fiebersenkende Heilpflanzen sind Linden- und Holunderblüten bekannt. Am wichtigsten allerdings ist das ausreichende Trinken, da dem Körper durch das Schwitzen viel Feuchtigkeit entzogen wird. Homöopathische Mittel: Ferrum phosphoricum kann angewendet werden bei plötzlich auftretendem Fieber mit wechselnder Gesichtsfarbe. Dieses Mittel wird am häufigsten bei Kindern angewendet, welche sich nicht krank fühlen und auch nicht im Bett liegen bleiben wollen. Bryonia wird empfohlen bei allmählich steigendem Fieber mit großem Durst und mürrischem Befinden. Wenn der Patient anfängt zu schwitzen, sollte man zu Belladonna greifen. Belladonna ist das Mittel erster Wahl, wenn die Symptome wie folgt beschrieben werden: rot, heiß, pochende Schmerzen. Schulmedizinisch wird meist zurückgegriffen auf: Paracetamol als Tabletten oder Zäpfchen sowie Nurofen als Fiebersaft.
Auch bei weiteren Erkältungssymptomen wie Ohrenschmerzen oder Kopfschmerzen bietet die Homöopathie mögliche Mittel zur Linderung. Belladonna hilft bei pochenden Kopfschmerzen und einem roten Gesicht ebenso wie bei plötzlich auftretenden Ohrenschmerzen, die von kalten Händen und Füßen begleitet sind.
Zusammenfassung
Schlussfolgernd aus den vorangegangen Beschreibungen und Empfehlungen kann zusammengefasst werden, dass sich jeder die Mittel und Wege, um Erkältungsbeschwerden zu lindern, selber aussuchen muss. So unterschiedlich wie der Mensch an sich, so unterschiedlich sind auch die Heilungswege. Keine Erkältung ist wie die andere. Manchmal lohnt es sich einfach, es einmal auszuprobieren.
Wer zu einem homöopathischen Mittel und zu bewährten Hausmittel greift, gibt seinem Körper auf jeden Fall die Möglichkeit seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Wichtig ist es in jedem Fall, bei hohem und lang anhaltendem Fieber und Beschwerden, den Arzt aufzusuchen. Vielleicht ist eine Kombination aus den drei verschiedenen Komponenten – Schulmedizin, Homöopathie und Hausmittel – eine gute Anwendungsmöglichkeit.
Wer sich weiter über das Thema Homöopathie informieren möchte, dem stehen eine Reihe von Büchern, Fachtexten und Gesundheitssendungen zur Verfügung. Auf Youtube zum Beispiel findet man einen ausführlichen Bericht von 3sat, der die Homöopathie kritisch betrachtet.
Oder man lässt sich vom Apotheker des Vertrauens oder einem ausgebildeten Facharzt für Homöopathie ausführlich beraten. Letztlich sollte jeder selbst entscheiden, welchen Weg er zum Wohle seiner eigenen Gesundheit wählt.
Zusätzliches Wissen zum Thema Potenzierung
Der Begründer der Homöopathie Samuel Hahnemann fand durch langwierige Versuchsreihen heraus, dass Arzneimittel schneller und besser wirken, wenn sie verdünnt und dazwischen verschüttelt werden. Er nannte diesen Vorgang Potenzieren. Bei diesem Vorgang wird die Substanz schrittweise durch Vermischung mit Wasser oder Alkohol oder durch Verreiben mit Milchzucker extrem verdünnt. Nach homöopathischer Meinung wird die eigentliche Information des Stoffes aus der Ausgangssubstanz befreit und kann somit ihre Wirkung entfalten. Nach der Potenzierung sind diese freigesetzten Schwingungen in der Verdünnungsflüssigkeit gespeichert. Eine wissenschaftlich anerkannte Erklärung liegt bis heute nicht vor. Bei den C-Potenzen wird in mit einem Verdünnungsverhältnis von 1:100 gearbeitet. Das heißt es wird 1 Teil Urtinktur mit 99 Teilen Lösungsmittel verdünnt. Dementsprechend beträgt das Verdünnungsverhältnis bei D-Potenzen 1:10 und bei Q-Potenzen 1:50000. Nach dem Buchstaben erfolgt die Angabe der Anzahl der Potenzierungsschritte. So werden bei D6 Potenzen sechs Potenzierungsschritte unternommen. Je höher ein Mittel potenziert wird, desto länger wirkt es. Darum sollten Potenzen höher als zum Beispiel C12 nicht ohne fachkundige Meinung eingenommen werden.