Schmerzmedikamente werden vom Mediziner auch als Analgetika bezeichnet. Dabei werden drei große Gruppen unterschieden.
Die einfachen Schmerzmedikamente
Die sogenannten nichtopioiden Analgetika werden bei leichten bis mittleren akuten Schmerzen, zum Beispiel Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Rücken- und Gelenkschmerzen eingesetzt. Sie sind in Apotheken meist ohne Rezept erhältlich und wirken hauptsächlich bei entzündlichen Prozessen im Gewebe.
Synthetische Schmerzmittel werden aus sechs chemischen Wirkstoffgruppen hergestellt:
- Anilide: Zu dieser Gruppe gehört Paracetamol.
- Essigsäuren: Ein bekanntes Medikament ist Ibuprofen.
- Keto-Enolsäuren: Als Schmerzmedikament ist Piroxicam erhältlich.
- Propionsäuren: Dazu gehört unter anderem Diclofenac.
- Pyrazolone: Ein Vertreter dieser Gruppe ist das Medikament Metamizol.
- Salicylate: Acetylsalicylsäure ist zum Beispiel in Aspirin und ASS enthalten.
Einige dieser Wirkstoffe haben auch eine fiebersenkende Wirkung. So werden Paracetamol und ASS oder Aspirin auch bei grippalen Infekten eingesetzt. Die drei Säuregruppen gehören wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung gleichzeitig zu den Rheumamitteln. Zu den einfachen Mitteln gegen Schmerzen werden auch Homöopathika und pflanzliche Schmerzmedikamente gerechnet.
Die starken Schmerzmedikamente
Ein starkes Schmerzmittel aus der Natur kam schon in der Antike zum Einsatz, das Opium. Es wird aus den reifen Kapseln des Schlafmohns gewonnen. Opium ist ein Gemisch verschiedener Wirkstoffe, der sogenannten Opiate. Das bekannteste Opiat ist das Morphium oder Morphin.
Mit dem Fortschritt der Pharmachemie wurden synthetische morphinähnliche Wirkstoffe entwickelt, die Opioide. Ihr Vorteil liegt in der stärkeren Wirkung und den geringeren Nebenwirkungen. Opioide wirken vor allem auf das Zentralnervensystem und beeinflussen so die Weiterleitung von Schmerzsignalen. Bekannte Opioide sind Tramadol, Methadon und Tilidin. Opioide sind rezeptpflichtig, denn sie können bei unsachgemäßem Gebrauch eine Abhängigkeit auslösen.
Betäubende Medikamente
Die Lokalanästhetika werden, wie der Name schon verrät, örtlich dort eingesetzt, wo starke Schmerzen entstehen oder vorhanden sind, zum Beispiel vor einer Zahnextraktion. Der Wirkstoff betäubt die Nervenbahnen, und unterbricht so die Reizweiterleitung zum Gehirn für eine begrenzte Zeit. Einer dieser synthetischen Wirkstoffe ist das Procain.
Auch manche Halsschmerztabletten und bestimmte Salben enthalten schwach wirkende Lokalanästhetika. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Neuraltherapie zur Behandlung chronischer Schmerzen.
Weiterführende Links im Web:
- Deutsche Rheuma-Liga: Reines Schmerzmittel oder auch entzündungshemmend?
www.rheuma-liga.de/hilfe-bei-rheuma/therapie/medikamentenfuehrer/schmerzmedikamente/