Penicillin ist das bekannteste und vom Menschen am längsten verwendete Antibiotikum, doch gegen Ende der 1970er Jahre stellten Ärzte erste gegen Antibiotika resistente Erreger fest. Es folgte ein Wettlauf der Forscher gegen die zunehmende Ausbreitung der mit antibiotischen Medikamenten nicht mehr aufzuhaltenden Bakterien, der bis heute anhält.
Antibiotika galten lange Zeit als Wunderwaffe im Kampf gegen bakterielle Erkrankungen, zeigten sie doch als hochwirksame Therapie bei der Behandlung von Infektionskrankheiten große Erfolge. Auf ihrer Basis wurden Langzeitantibiotika entwickelt, die bei bestimmten Erkrankungen über einen entsprechend langen Zeitraum einzunehmen sind.
Wann wird ein Langzeitantibiotikum verordnet? Und wie lange?
Im Normalfall werden Antibiotika über einen Zeitraum von sieben bis zehn Tagen verabreicht. In dieser Zeit gelingt es dem Medikament zumeist, die Reproduktion der Erreger im Körper zu unterbinden sowie die Bakterien selbst abzutöten. Bei Krankheitsbildern aber, bei denen diese Spanne nicht ausreicht, ist die Gabe von Langzeitantibiotika indiziert. So gelangen sogenannte lang wirkende Depot-Penicillin-Medikamente auf Basis der Wirkstoffe Procain-Penicillin G oder Benzathin-Penicillin G zum Einsatz.
Die Verabreichung von Langzeitantibiotika erstreckt sich meist über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis hin zu einem Jahr. So finden diese Medikamente bei Krankheitsbildern wie langwierigen Blasenerkrankungen sowie in der Krebstherapie Anwendung. Doch nicht nur in der Human-, sondern auch in der Tiermedizin werden Langzeitantibiotika eingesetzt. Dies geschieht unter anderem bei der Behandlung von Katzenhusten.
Wirkungsweise und Nebenwirkungen von Langzeitantibiotika
Antibiotika behindern im Körper des Patienten das Wachstum und die Reproduktion von Mikroorganismen, zu denen krankheitsverursachende Bakterien gehören. Antibiotische Medikamente werden in drei Gruppen unterteilt:
- Breitband-Antibiotika sind wirksam gegen viele verschiedene Krankheitserreger;
- Schmalspektrum-Antibiotika sind auf ganz bestimmte Bakterien spezialisiert.
- Eine wichtige Bedeutung haben die sogenannten Reserve-Antibiotika, die bei Resistenzen gegen antibiotische Medikamente eingesetzt werden.
Häufig beobachtete Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Einnahme von Langzeitantibiotika sind unter anderem Durchfall (vgl. glitschiger Stuhlgang) und vermehrte Pickelbildung. Während einer Therapie mit Langzeitantibiotika sollte möglichst auf den Genuss von Milch verzichtet werden, jedoch hilft der Verzehr von Joghurt, die durch das Antibiotikum aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora wieder aufzubauen. In jedem Fall sollte der behandelnde Arzt oder ein Apotheker kompetent die Fragen des Patienten beantworten.