Welche Medikamente gegen Angst (Anxiolytika) helfen wann?
Eines sei vorab klargestellt: angstlösende Arzneimittelpräparate (Anxiolytika) tragen nur dazu bei, die Symptome einer Angsterkrankung abzumindern. Medikamente gegen Angst können das Leben der Betroffenen erträglicher machen. Zur Heilung von schweren Angstzuständen und Angsterkrankungen tragen sie jedoch nicht bei.
Im Gegenteil: Der Cocktail aus Schmerzmitteln, Psychopharmaka und anderen Medikamenten kann tödlich sein. Vor allem in Amerika wird das massive Verschreiben solcher Medikamente zu einem immer größeren Problem. Auch bei uns wird mit dieser Art von Medikamenten nicht immer kritisch genug umgegangen. Zum Beispiel fragen die behandelnden Mediziner häufig nicht, welche Präparate der Patient bereits einnimmt oder von anderer Seite verschrieben bekam, und wie lange er diese schon nimmt.
[pulledquote float=right]Wann macht ein Anxiolytikum / Medikament gegen Angst überhaupt Sinn?[/pulledquote]Sinnvoll sind angstlösende Medikamente immer dann, wenn eine Angstproblematik, oft im Zusammenwirken mit Depressionen, Zwangsstörungen oder Psychosen vorliegt, und wenn der Patient länger auf eine Verhaltenstherapie oder Psychotherapie warten muss. Auch bei neurologischen Störungen können solche Präparate erfolgreich genutzt werden. Seltener, aber ebenso erfolgreich werden viele der angstlösenden Präparate als Narkosemittel verwendet oder um die Folgen einer organischen Erkrankung abzumildern.
[pulledquote float=right]anxiolytisch und / oder antidepressiv?[/pulledquote]Psychische Ausfallerscheinungen sind nicht immer seelischen Defiziten oder unverarbeiteten traumatischen Erlebnissen zuzuschreiben. Sie können auch aufgrund von chronischen Vergiftungen oder Neurotransmitter-Ungleichgewichten bzw. einem Mangel an Serotonin, Noradrenalin oder Gamma-Aminobuttersäure (GABA) im Hirn auftreten. Für Panikattacken gilt das Serotonin sogar als der hauptsächliche Auslöser (siehe auch Panikattacken Ursachen). Das Fehlen oder der anhaltende Mangel an diesem Glückshormon kann auch bei der Entstehung von Depressionen und psychischen Erkrankungen eine Rolle spielen. Welches Mittel gegen solche Erscheinungen eingesetzt wird, hängt von der Diagnose, der Dauer und Schwere der Symptome und der Gesamtverfassung des Patienten ab (vgl. Depression Behandlung). Denn Medikamente gegen Angst sind nur oberflächlich, wenn den Ängsten tiefere psychische Erkrankungen zugrunde liegen.
Quellen:
- neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/angsterkrankungen/ursachen/
- aerzteblatt.de/archiv/294/Panikattacken-Serotonin-gilt-als-Hauptverursacher
Medikamente gegen Angst: Was unterscheidet die angstlösenden Arzneimittel voneinander?
Grundsätzlich wird unter Medizinern eine Unterscheidung in die verschreibungspflichtigen Präparate mit dem Bezeichnungen
- Antidepressiva (z.B. Mirtazapin)
- Betablocker
- Halluzinogene
- Neuroleptika
- Phasenprophylaktika
- Psychostimulanzien
- und Tranquilizer bzw. Tranquillanten,
sowie die nicht-rezeptflichtigen pflanzlichen Stimmungsaufheller oder Beruhigungsmittel wie Baldrian, Passionsblume, Hopfen und Johanniskraut getroffen.
Diese ebenfalls angstlösenden oder stimmungsaufhellenden Präparate oder Phytotherapeutika werden bei unterschiedlichen Problematiken eingesetzt – nicht nur bzw. nicht immer explizit als Medikament gegen Angst. Sie wirken auf unterschiedliche Weisen auf den Organismus ein. Die pflanzlichen Zubereitungen sind auch zur Selbstbehandlung bei leichten oder saisonbedingten Depressionen und situativen, aber nicht bedrohlichen Ängsten geeignet. Die verschreibungspflichtigen Anxiolytika werden hingegen bei schweren und mittelschweren psychischen Beeinträchtigungen wie Panikattacken, Angststörungen, Herzneurosen, Depressionen und psychischen Erkrankungen verordnet.
Antidepressiva
Zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten in diesem Gebiet gehören sicher die zahlreichen Medikamente, die bei Depressionen verordnet werden. Die weiteren Indikation für solche Präparate sind Angststörungen und zum Teil auch Zwangsstörungen. Die verschiedenen Präparate haben die Aufgabe,
- die Ängste durch den Wirkstoff abzumildern
- die Stimmung aufzuhellen
- den inneren Antrieb zu steigern
- und die innere Gespanntheit zu lösen.
Problematisch bei der Verordnung dieser psychotropen Präparate sind zwei Dinge: Erstens wirken diese Medikamente meist erst nach einiger Zeit. Zweitens kann es länger dauern, bis für den Patienten ein geeignetes Mittel gefunden wird, das nicht so viele Nebenwirkungen hat. Zu den Nebeneffekten solcher Mittel gehören Gewichtszunahmen, innere Unruhe bzw. „Restless Legs“ und Ähnliches.
Abhängigkeitspotenzial haben diese anxiolytisch wirkenden Aufputschmittel oder Thymoleptika jedoch in der Regel nicht (vgl. neuartige Antidepressiva). Die antidepressiv wirkenden Arzneimittel müssen jedoch langsam andosiert und beim Absetzen ausgeschlichen werden. Zu unterscheiden sind die trizyklischen Antidepressiva von den selektiven Wiederaufnahme-Hemmern, wobei die Letztgenannten deutlich mehr Nebenwirkungen haben. Die selektiven Wiederaufnahme-Hemmer werden in vier verschiedene Gruppen unterteilt.
Außerdem kennt man heute MAO-Hemmer, Serotonin-Wiederaufnahmeverstärker, Dopamin-Wiederaufnahme-Hemmer, Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer, Noradrenalin-Serotonin-selektive Präparate und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (NARI), Duale Serotonerge Mittel und atypische Antidepressiva. Zu erwähnen sind außerdem die rezeptfreien pflanzlichen Präparate bzw. Phytopharmaka als Mittel gegen Ängste.
Betablocker
Mit den Betablockern werden bei angstgeplagten Patienten vor allem die körperlichen Begleiterscheinungen der Angstproblematik gelindert. Betablocker haben aber keinen Einfluss auf die individuelle Leistungsfähigkeit. Sie beeinflussen auch das Angstempfinden oder die damit einhergehende Reizbarkeit nicht unmittelbar. Abhängigkeitspotenzial haben Betablocker nicht. Geeignet sind sie bei Angstproblematiken lediglich für Kurzzeitbehandlungen. Ihre anxiolytische Wirkung ist begrenzt.
Halluzinogene
Normalerweise erwarten die Menschen von Halluzinogenen eher eine Rauschwirkung als eine dämpfende Wirkung – schon gar nicht eine, die von Medizinern bei einer Angsterkrankung eingesetzt wird. Doch da die Behandlung von Angsterkrankungen komplex ist und die Entwicklung besser verträglicher Präparate auf sich warten lässt, setzen die Mediziner manchmal auch Halluzinogene und Psychedelika ein. Als Synonyme für diese Präparatgruppe sind Begriffe wie Psychosomimetika, Psychotoxika, Psychodysleptika und Phantastika, bzw. Psycholytika oder Eidetika in Umlauf.
Für solche Zwecke getestet wurden beispielsweise psychoaktive Pilze, Cannabis und LSD oder Ketamin. Damit wurden bevorzugt Patienten behandelt, die bereits mehrere Antidepressiva eingenommen hatten und eine oder mehrere Psychotherapien durchlaufen hatten, ohne eine nennenswerte Besserung zu erfahren. Antidepressiva sind nicht bei jedem Menschen hilfreich. Augenscheinlich haben aber wenigstens die Halluzinogene diesen therapieresistenten Patienten das Leben erleichtern können. In einem ähnlichen Ansatz wurde erst kürzlich Cannabis als verschreibungspflichtiges Schmerzmittel zugelassen.
Anxiolytika – Was Sie über angstlösende Medikamente wissen sollten
Neuroleptika
Diese angstlösenden Präparate werden meistens bei schizophrenen Psychosen verordnet. Sie können aber auch bei anderen psychischen Problematiken eingesetzt werden. Sinn und Zweck der Verordnung von Neuroleptika ist, die erlebten Erregungszustände durch eine Einflussnahme auf den Dopamin-Haushalt besser in den Griff zu bekommen. Der stark dämpfende und entspannende Effekt von Neuroleptika dient meist dazu, die Betroffenen überhaupt erst einmal zu einer psychotherapeutischen Behandlung zu befähigen.
Die Präparate dämpfen aber leider so stark, dass die Handlungsfähigkeit auch im Alltag eingeschränkt wird. Für reine Angstproblematiken sind Neuroleptika zudem ungeeignet. Sie gelten als psychotrope Substanzen mit sedierender, antipsychotischer, anxiolytischer und psychomotorischer Wirkung. Bei längerer Anwendung zeitigen sie schwere Nebenwirkungen und können außerdem zu Spätfolgen führen.
Phasenprophylaktika
Phasenprophylaktika sind auch als Stimmungsaufheller bekannt. Sie werden oft bei bipolaren Störungen, Depressivität oder manischen Erkrankungen, die mit Ängsten einhergehen, verordnet. Zu den bekanntesten Phasenprophylaktika gehört das Lithium. Außerdem sind mehrere Anti-Epileptika in diese Gruppe einzuordnen. Die Wirkstärke der verschiedenen Phasenprophylaktika ist unterschiedlich, ebenso unterscheiden sich die möglichen Nebenwirkungen und die eingesetzten Wirkstoffe.
Psychostimulanzien
Psychostimulanzien ist eigentlich eher ein Sammelbegriff für alle genannten Psychopharmaka, als dass der Begriff eine bestimmte Gruppe von Präparaten meinen würde. Subsumiert werden als Psychostimulanzien so verschiedene Präparat-Gruppen wie
- Beruhigungsmittel
- Antipsychotika
- Anti-Depressiva
- Anxiolytika
- Phasenprophylaktika
- Antiepileptika / Antikonvulsiva
- Anti-Raucher-Medikamente
- ADHS-Medikamente
- Autismus-Medikamente
- oder Tourette-Medikamente.
Daraus ergibt sich bereits, dass nicht alle eben genannten Psychostimulanzien gleichermaßen gut für die Verordnung bei Angstproblematiken geeignet sind. Die erwünschte Wirkung solcher Präparate ist, dass die Aktivität des Zentralnervensystems aktiv beeinflusst wird. Als Synonym werden Begriffe wie Psychoanaleptika, Psychoenergetika oder Psychotonika benutzt.
Diese Arzneimittel machen nicht müde, sondern sie regen an. Sie steigern die Leistungsfähigkeit, zumindest kurzfristig. Bei zu langfristiger Anregung des ZNS führt das allerdings oft zum Zusammenbruch. Eines der bekanntesten und meistgenutzten Psychostimulanzien ist das Koffein. Abhängigkeiten sind möglich.
Tranquilizer bzw. Tranquillantien
In dieser Gruppe der Anxiolytika / Medikamente gegen Angst sind oft Sedativa zu finden, die eine starke Beruhigung des angstgeplagten Patienten zum Ziel haben. Verordnet werden sie unter anderem bei Angst- und Unruhezuständen. In höherer Dosierung können Tranquillantien auch als Narkosemittel eingesetzt werden. Zu dieser Art von Psychopharmaka gehören auch die Benzodiazepine, die am häufigsten verordnet – und leider auch entsprechend oft missbraucht – werden.
Im Vergleich mit anderen Angstlösern sind diese Medikamente gegen Angst besser verträglich. Tranquillizer wirken angst- und krampflösend. Sie beruhigen und entspannen die verkrampfte Muskulatur ebenso wie den in ständiger Unruhe befindlichen Geist. Allerdings haben die Tranquillantien ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Sie eignen sich daher nur für Kurzzeitverordnungen. Das bedeutet, dass dem Patienten zeitgleich eine Psychotherapie angeboten werden muss, sonst sind die Ängste und Panikattacken alsbald wieder unvermindert stark.
Quellen:
- angst-panik-hilfe.de/medikamente-angstbehandlung.html
- welt.de/gesundheit/article137769368/Partydrogen-sollen-Depressionen-und-Angst-heilen.html
- psychiatrietogo.de/2012/09/10/was-phasenprophylaktika-konnen/
- psylex.de/psychopharmaka/wirkung.html
Wann sind bei Angststörungen Psychopharmaka in Form von Anxiolytika sinnvoll?
Ängste sind an sich sinnvolle Alarmanlagen im Organismus aller fühlenden Lebewesen. Diese Alarmanlagen erzeugen bei Gefahren bestimmte Reaktionen im Körper. Dazu gehören Fluchtinstinkte, Herzrasen, Schweißausbrüche und Ähnliches, die eine Gefahr spüren lassen. Gelegentlich entstehen aber Ängste ohne einen erkennbaren Grund. Als Ursache können unerkannte neurotische Grundhaltungen und eine Opfermentalität genauso infrage kommen wie traumatische Erlebnisse, die nicht verarbeitet, sondern verdrängt wurden. Außerdem können neurologische Erkrankungen, Nebenwirkungen von medizinischen Präparaten, schwere Krebserkrankungen oder andere Erlebnisse in Angstproblematiken führen. Auch die Einwirkung bestimmter Umweltgifte und Toxine kann psychische Erkrankungen, Panikattacken, Herzrasen oder Depressivität auslösen.
Schwere und unbewältigte Angstprobleme führen häufig zu:
- sozialem Rückzug
- Meidungsverhalten
- dem Glauben, eine organische Erkrankung verursache die Symptome
- der Einsichtslosigkeit in die tatsächlichen Krankheitsursachen
- längerer Krankschreibung
- psychischen Krisen und zunehmender Depressivität
- Alkoholmissbrauch, Drogensucht oder Tablettenmissbrauch
- einer latenten oder schweren Suizidneigung
- oder einer Frühverrentung.
In solchen Fällen sind verschreibungspflichtige Präparate aus den oben genannten Gruppen der Medikamente gegen Angst sinnvoll. Außerdem sollten die Betroffenen möglichst zeitnah psychotherapeutisch betreut oder mit einer Krisenintervention aus ihrer Situation geholt werden.
In neuerer Zeit ist es jedoch zunehmend schwierig, einen zeitnahen Behandlungstermin zu bekommen. Auch Plätze in Einrichtungen, die der Krisenintervention und der Betreuung im Akutfall dienen (Psychiatrie), stehen in viel zu geringer Zahl zur Verfügung. Die Betroffenen müssen daher oft monate-, in manchen Fällen auch jahrelang leiden, bevor sie Hilfe erhalten.
Rezeptfreie Phytotherapeutika als Medikament gegen Angst?
Mit rezeptfrei erhältlichen pflanzlichen Beruhigungsmitteln ist bei einer echten Angsterkrankung meist nicht viel Staat zu machen. Die rezeptfreien pflanzlichen Arzneimittel sind lediglich sinnvoll, wenn es sich um kurzfristig und situativ nachvollziehbare Ängste wie Prüfungsangst, Stressfolgen, eine Winterdepression oder stressbedingte Schlafstörungen handelt.
Doch auch hier gibt es höher dosierte und schwach dosierte Präparate. Nur erstere können bei leichten Angstbeschwerden hilfreich sein. Letztere sind meist nur gefühlt wirksam. Funktionieren sie aber als Placebo oder hellen die Stimmung etwas auf, sind sie in Einzelfällen ebenfalls sinnvoll. Ehe der Patient gar keine Hilfe erfährt, sind solche Mittel als Erstmaßnahme in der Selbstbehandlung sicher sinnvoll – jedoch nur, wenn eine Information über die Wirkungsbreite und Dosierung in der Apotheke oder bei einem Heilpraktiker bzw. Naturheilkundler eingeholt wird. Drogeriemärkte führen in der Regel keine Präparate, die als wirksame Arzneimittel angesehen werden können.
Bei ernsthafteren Erkrankungen müssen den angstgepeinigten Patienten ein Anxiolytikum, ein Antidepressivum, Benzodiazepine oder andere Psychopharmaka verordnet werden. Vor allem aber sollte nicht nur die Symptomatik der Ängste beseitigt werden. Viel wichtiger ist es, den Ursachen für die Angsterkrankung oder die Panikzustände auf die Spur zu kommen. Solange das nicht geschieht, bleibt die medikamentöse Versorgung eine nicht ausreichende Therapie.
Quellen:
- mediknow.de/angststoerungen-psychotherapie-vs-medikamente/
- zentrum-der-gesundheit.de/depressionen-heilpflanzen-ia.html
- angst-verstehen.de/rezeptfreie-antidepressiva/
Angstlösende Medikamente versus: Was hat die Ernährung mit Angstzuständen zu tun?
Die Ernährung beeinflusst fast alle Prozesse, die im Organismus ablaufen. Eine Mangelernährung hat also Folgen auf vielen Ebenen. Das Gehirn beansprucht alleine schon etwa 20% aller aufgenommenen Nährstoffe. Ernährt sich ein Mensch ausschließlich von Fast Food, Tiefkühl-Fertiggerichten, Tütensuppen oder Weißmehlprodukten, und nimmt er dabei viele Geschmacksverstärker, Bindemittel, Füllstoffe und synthetische Aromen auf, leidet er früher oder später an Mangelerscheinungen. Diese können sich als Depressivität, Gereiztheit, Missstimmung oder in anderen psychischen Folgen äußern.
Gegen eine Winterdepression werden nicht umsonst Vitamin D3 und frisch zubereitete Lebensmittel vorordnet, die eine hohe Vitalstoffdichte aufweisen. Die Ernährungsweise entscheidet darüber, ob eine Depression besser oder schlimmer wird. Eine ausgewogene Ernährungssituation ist bei der Behandlung von Depressivität oder Angsterkrankungen ebenso wichtig wie erholsamer Schlaf. Interessant ist, dass die rezeptfreien pflanzlichen, homöopathischen oder nutritiven Wirkstoffe, die als frei verkäufliche Stimmungsaufheller, Nahrungsergänzung und Beruhigungsmittel verkauft werden, genau hier ansetzen.
Zwar wirken Phytotherapeutika / Phytopharmaka und Homöopathika nicht so angstlösend („anxiolytisch“) wie rezeptpflichtige Medikamente gegen Angst. Daher bezeichnet man sie meist auch nicht als Anxiolytikum. Unter dem Begriff „Anxiolytika“ summiert die Fachwelt eher die stark wirksamen Präparate, die vom Facharzt verordnet und genau dosiert werden müssen. Doch bei leichten Depressionen und Ängsten, die in einer Krisensituation erlebt werden, helfen Phytotherapeutika meist ausreichend.
Ergänzend kann die Ernährung durch Vitamin D3 und andere Vitalstoffe aufgewertet werden. Bei Übererregbarkeit und Panikattacken sollten zum Beispiel Koffein und andere anregenden Substanzen vermieden werden. Das Anpassen der Ernährung führt nach einiger Zeit zu einer spürbaren Besserung. Fakt ist: die Ernährung kann die Stimmungslage positiv oder negativ beeinflussen. Jeder Kaffeetrinker oder Schokoladengenießer hat das schon am eigenen Leib erfahren.
Auch die hochwertigste Kost, die wir zu uns nehmen, kann allerdings keine notwendige Psychotherapie ersetzen. Manchmal ist es aufgrund der Dramatik der Beschwerden zwingend notwendig – oft aber auch bei anhaltenden Ängsten mittlerer Stärke ratsam – eine Psychotherapie zu nutzen. Wenn Ängste das Leben zunehmend beherrschen, haben sie ihre normale Schutzfunktion verloren. Gibt jemand destruktiven Gedanken und Ängsten zu viel Raum, kann er sie meist nicht mehr beherrschen. Die Betroffenen fühlen sich zunehmend von ihren Panikattacken und Ängsten sowie den begleitenden Symptomen, die angstverstärkend wirken können, dominiert.