Tröpfcheninfektion Definition: Bei einer Tröpfchen-Infektion werden bestimmte Krankheitserreger durch die Atemluft übertragen. Dies geschieht entweder über Tröpfchen oder Aerosole. Dabei handelt es sich um kleinste fliegende Partikel. Im Vergleich zu Tröpfchen können Aerosole, bedingt durch ihre noch leichtere Beschaffenheit und geringere Größe, länger in der Luft verbleiben und eine größere Distanz zurücklegen. Ihr Wirkbereich kann bis zu 3 Meter betragen.
Was ist eine Tröpfcheninfektion | Definition und Wege der Übertragung
Die Erreger, vorwiegend Viren und Bakterien, sind im Atemtrakt und Rachenraum einer infizierten Person vorzufinden. Durch Husten, Niesen, Naseputzen oder Sprechen gelangen die unsichtbaren, keimhaltigen Schleimtröpfchen in die Atemluft. Die Kontaktperson infiziert sich beim Einatmen, wenn die Krankheitserreger auf die Schleimhäute des oberen Atemtrakts gelangen. Dort finden sie einen optimalen Nährboden und können sich zahlreich vermehren. Hartnäckige Erreger werden jedoch auch durch den Kontakt gemeinsam genutzter Gegenstände, vornehmlich mit glatten Oberflächen oder Körperberührung, verbreitet. So können sich auf Türklinken befindliche Viren oder Bakterien über die Haut und Schleimhäute aufgenommen werden und einen Infekt auslösen.
Pandemien und Epidemien werden überwiegend durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. Große Menschenansammlungen begünstigen diesen Übertragungsweg (vgl. Angst vor Menschenansammlungen) und sorgen für eine meist rasche Verbreitung der Erreger. Die Inkubationszeit, die Zeit der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, variiert dabei nach Infektionsart.
Infektionskrankheiten, die per Tröpfcheninfektion angesteckt werden können
Es gibt eine Vielzahl von Infektionskrankheiten, die durch eine Tröpfcheninfektion übertragen werden. Einige von ihnen sind:
- Windpocken
- Masern
- Mumps
- Röteln
- Diphtherie
- Scharlach
- Herpes Simplex, Typ 1
- Meningitis
- Pfeiffersches Drüsenfieber
- Pest
- Pocken
- Ebola
- Infektiöse Rhinitis
- Keuchhusten
- Influenza
- SARS (Schweres akutes Atemnotsyndrom)
- Tuberkulose
- Legionärskrankheit
- Schweinegrippe
Bei diesen Erkrankungen unterscheidet man, je nach Krankheitserreger, zwischen viralen und bakteriellen Tröpfcheninfektionen. Deutlich höher ist dabei der Anzahl der Infektionen, die durch Viren ausgelöst werden.
Zu den viralen Tröpfcheninfektionen zählen beispielsweise einige sogenannte Kinderkrankheiten, wie Masern, Mumps, Röteln und Windpocken. Aber auch grippale Infekte und die Grippe (Influenza) werden auf diesem Übertragungsweg verbreitet.
Bakterien, die durch eine Tröpfcheninfektion übertragen werden können, sind zum Beispiel die Scharlach auslösenden Streptokokken. Aber auch Meningokokken breiten sich über diesen Infektionsweg aus. Die Bakterien können über die Atemwege die eitrige Hirnhautentzündung Meningitis auslösen. Eine weitere gefährlichere Variante dieser Erkrankung ist die Meningokokken-Sepsis (Blutvergiftung), die schnell lebensbedrohlich werden kann.
Da viele Infektionen oftmals einen schwerwiegenden Verlauf nehmen sowie folgenschwere Nebenwirkungen besitzen, wurden spezielle Impfstoffe entwickelt, die einen sicheren und wirksamen Schutz bieten. Im Idealfall soll dadurch erreicht werden, dass die Erkrankung erst gar nicht zum Ausbruch kommt und die Weiterverbreitung unterbrochen wird. Weitere Schutzmaßnahmen zielen darauf ab, dass eine Ansteckung vermieden wird. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen, ausreichender Abstand zu infizierten Personen und der Gebrauch von Desinfektionsmitteln und Hygienemasken.