Viele Menschen schwören auf die Wirkung von Fenchel & Fencheltee. Doch was steckt dahinter? Was genau ist so gut an Fenchel? – In diesem Artikel wollen wir der Sache auf den Grund gehen.
Bei Fenchel handelt es sich um eine etwa einen bis zwei Meter große Pflanze aus der Gattung der Doldenblütler. Man erkennt sie an den blaugrünen, blattlosen und gerillten Stängeln, welche nach sich nach oben hin stark verästeln. An diesen Verästelungen hängen die Früchte der Fenchelpflanze, die Fenchelsamen. Fenchel schmeckt ähnlich wie Lakritze oder Anis aromatisch süß und verleiht zum Beispiel Likören wie Absinth oder Pastis ihren typischen Geschmack. Er ist reich an Vitamin C, K und E und enthält darüber hinaus sehr viel Magnesium, Eisen, Kalzium und Folsäure. Die ebenfalls in reichen Mengen enthaltenen Ballaststoffe machen ihn zu einem beliebten traditionellen Hausmittel bei Beschwerden mancher Art.
Drei Fenchel-Varianten zu unterscheiden
Fenchel gibt es in drei Variationen: dem Süßfenchel oder auch Gewürzfenchel, dem bitteren Fenchel, der auch wilder Fenchel genannt wird und dem Gemüsefenchel, ebenso bekannt unter dem Namen Knollen- oder Zwiebelfenchel.
Der Gewürzfenchel wird, wie der Name schon sagt, in erster Linie für Gewürze genutzt. Die geernteten Früchte schmecken süß, da Gewürzfenchel kaum Fenchon enthalten. Süßfenchel wird in der Küche eingesetzt zum Würzen von Brot, Fleisch, Wurstwaren, Fisch, Meerestieren, eingelegtem Gemüse oder Geflügel. In Italien ist er sehr beliebter Bestandteil in Pastasaucen. Der wilde Fenchel dagegen kategorisiert den klassischen Arznei-Fenchel. Die Früchte dieser Pflanze enthalten gut 80% Anethol, 15 % Fenchon, dazu Pinen und Limonen. Die enthaltenen fetten Öle, Flavonoide und Proteine sind allen Fenchelsorten gemeinsam. Die dritte Art, den Knollenfenchel, kennt man hauptsächlich als Küchengemüse. Er ist sehr beliebt in Salaten oder als gedünstete Beilage. Neben Pfefferminz-, Kamillen- und Hagebuttentee zählt Fencheltee zu den in Deutschland meist geschätzten Kräutertees, siehe zum Beispiel die Infos zu Fencheltee auf goldmaennchen-tee.de.
Wie wirkt Fenchel?
Schon seit Jahrhunderten wird Fenchel bei allen möglichen Beschwerden eingesetzt. Fencheltee gilt zum Beispiel als traditionelles Mittel gegen Beschwerden im Bereich des Magens und soll krampflösend und verdauungsfördernd wirken.
Man verspricht sich vom im Fenchel enthaltenen ätherischen Öl Anethol eine gesteigerte Muskelbewegung im Magen und Darm, was appetitanregend wirken soll. Die krampflösende Wirkung soll zum Beispiel auch bei Menstruationsbeschwerden helfen.
Darüber hinaus soll Fenchel schwach abführend wirken und die Bildung von Speichel und Magensaft anregen. Fencheltee wird traditionell also gern gegeben, um etwas gegen Völlegefühl, Blähungen und krampfartigen Bauchschmerzen zu bewirken.
Auch soll Fenchel bei Erkrankungen der Atemwege wie Asthma, Schnupfen und Erkältungen mit trockenem Husten Besserung verschaffen. Im Idealfall soll das im Fenchel enthaltene ätherische Öl Fenchon antiseptisch wirken. Zugleich soll der Schleim verdünnt und die Bewegung der Flimmerhärchen in den Atemwegen gesteigert werden, sodass der festsitzende Schleim besser abgehustet werden kann. Die antiseptische Wirkung soll auch bei Heiserkeit und Entzündungen helfen. So geht man davon aus, dass ein Umschlag mit Fenchelwasser bei entzündeten Augen, Kopfschmerzen und Migräne helfen soll. Hebammen raten außerdem immer wieder dazu, während der Stillzeit Fencheltee zu trinken, denn dieser soll die Milchbildung anregen. Der medizinische Aspekt, den Fenchel haben soll, wird gut in u.g. Video klar. Hier wird auch deutlich, dass sich Fenchel nicht zur Dauertherapie eignet.
Welche Produkte/Mittel/Varianten gibt es?
Fenchel kann man in den unterschiedlichsten Produkten finden. Er wird sowohl in Zahnpasta und Seife als auch in Likören wie Absinth verarbeitet. Man findet die Samen als beliebtes Gewürz in der Küche, gegen Heiserkeit wird die Pflanze in Bonbons angeboten und im Supermarkt kann man ihn als Tee oder gemischt mit Honig kaufen – den Abtei Fenchelhonig findet man z.B. recht häufig in Drogerien. In den Apotheken wird Fenchel gern als Zäpfchen oder Tropfen ausgegeben, auch als Bestandteil von Hustensaft ist er sehr beliebt. Außerdem kann man Fenchel als reines ätherisches Öl bekommen.
Gibt es Qualitätsunterschiede bei den verschiedenen Mitteln?
Bei all den verschiedenen Produkten, in denen Fenchel enthalten ist, ist es schwer, den Überblick zu behalten. Zunächst sollte man sich darüber im Klaren sein, wofür man den Fenchel eigentlich verwenden möchte. Für die Küche als Gemüse ist frischer Fenchel vom Markt selbstverständlich der Beste, bei der Gabe als Arznei ist das Ganze schon nicht mehr so eindeutig. Bei Unsicherheiten und Fragen zur Wirksamkeit und Anwendung von Tropfen, Säften und Zäpfchen sollte man in jedem Fall einen Arzt oder Apotheker zu Rate ziehen.
Bei Fencheltee im Filterbeutel sind die hilfreichen ätherischen Öle zum Teil schon verflogen. Besser als der Tee aus dem Filterbeutel ist hier der gefriergetrocknete, lose Tee. Hier werden die ganzen Früchte erst kurz vor dem Überbrühen mit heißem Wasser im Mörser zerstoßen, damit sich die verbliebenen ätherischen Öle gut verbreiten können. Noch besser ist natürlich Fencheltee aus frischem Fenchel – aber wer hat schon immer die Zeit & Muße, den Fenchel frisch zu kaufen und zuzubereiten? Wer also fertigen Fencheltee aus dem Filterbeutel kauft, sollte zumindest zu den etwas höherpreisigen Markenprodukten greifen, um Chance auf gute Qualität zu haben.
Wie wird er korrekt zubereitet?
Grundsätzlich sollte Fenchel lichtgeschützt, kühl und trocken aufbewahrt werden. Verwendet man das ganze Gemüse, so sollte die Knolle vor dem Verzehr gut gereinigt und der Wurzelansatz sowie trockene oder beschädigte Blätter entfernt werden. Das Grün der Fenchelknolle kann bedenkenlos mit verarbeitet werden. Möchte man sich dagegen einen Tee aus Fenchelsamen kochen, so sind wie bereits erwähnt die frischen Früchte dem Filterbeutel vorzuziehen. Die Samen werden kurz vor der Zubereitung im Mörser gequetscht, damit die ätherischen Öle ihre Wirksamkeit besser entfalten können. Dann werden ein bis zwei Teelöffel Samen mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen. Diesen Sud lässt man etwa zehn Minuten lang ziehen. Bei Beschwerden mit der Verdauung (vergleiche fischiger Schleim aus After) werden dem Fenchel häufig noch Anis und / oder Kümmel beigemischt, um die Wirksamkeit noch zu verstärken. Ein hilfreiches Video zur Zubereitung:
Hat Fenchel Nebenwirkungen?
Das im Fenchel enthaltene ätherische Öl Anethol wirkt in seiner Reinform in hohen Dosen toxisch, daher sollte man Fenchelöl bei kleinen Kindern und Babys nicht verwenden. Reines Fenchelöl kann bei dieser Altersstufe zu Atemnot und Erregungszuständen führen. Auch in der Schwangerschaft sollten Frauen das reine ätherische Öl meiden, da Fenchel in höheren Dosen erregend auf die Muskulatur der Gebärmutter wirkt und somit eine erhöhte Gefahr des Abortes von Fenchelöl ausgeht. Fencheltee dagegen darf ohne Bedenken getrunken werden, da hier die Konzentration der ätherischen Öle gering ist. Es gibt ja zum Beispiel auch explizite Kinder-Fencheltees. Weitere Nebenwirkungen von Fenchel sind nicht bekannt, in seltenen Fällen kann es durch Gewürzallergien auf Fenchel zu Irritationen der Haut und Atemwegsbeschwerden kommen. Siehe auch: Curcuma Kapseln und ihre Nebenwirkungen.