Viele reisen in entfernte Länder, um entweder an den Strand zu fahren, in Ruhe in der Sonne zu liegen oder beeindruckende Städte zu erkunden. Doch auch der perfekte Urlaub muss in einigen Fällen kurzfristig abgebrochen werden, wenn es zu einem plötzlichen Notfall kommt. Ein Sturz bei der Bergwanderung oder plötzliche Schlaganfall Symptome während des Urlaubs: Situationen, mit denen niemand rechnet, und trotzdem kann es jeden von uns treffen.
Immer dann, wenn die medizinischen Standards ähnlich wie im Heimatland sind, ist es möglich, im Ausland behandelt zu werden. Es ist aber nicht unüblich, dass den betroffenen Personen das Vertrauen in die lokalen Ärzte fehlt bzw. eine Behandlung in der Heimat angestrebt wird. Sollten die jeweiligen Länder medizinisch so unterentwickelt sein, dass eine fachgerechte Behandlung unmöglich ist, sind Reisende gezwungen, nach Hause zurückzukehren, um eine adäquate medizinische Betreuung zu erhalten.
Doch wer hilft in solch dringlichen Situationen? Wurde bereits vor Reiseantritt eine Zusatzversicherung abgeschlossen, wenden Sie sich an Ihre Versicherung und verständigen Sie über Ihren Notfall. Stellt Ihre Versicherung allerdings die „medizinische Notwendigkeit“ für einen Krankentransport aus dem Ausland in Frage, kann es passieren, dass Ihre Versicherung nicht für den Krankentransport aufkommt. In solchen Fällen besteht für Sie die Möglichkeit, den Krankentransport über einen privaten Rückholdienst zu organisieren.
Krankentransport aus dem Ausland – Ablauf und Varianten
Hier ein Beispiel, wie ein Krankentransport abläuft:
- Kontakt aufnehmen: Zu Beginn nehmen Sie mit dem jeweiligen Rückholdienst Kontakt auf. Bestenfalls tun Sie dies per Telefon, da so bereits alle Fragen und Unklarheiten besprochen werden und erste Informationen bezüglich Kosten und Gesundheitszustand des Patienten übermittelt werden können. Falls Ihr Fall nicht besonders zeitkritisch ist, können Sie auch per Mail oder durch das Ausfüllen des Kontaktformulars Ihre Anfrage abschicken.
- Abwicklung des Krankentransports: Sobald alle wichtigen Informationen weitergeleitet, die Krankentransportkosten besprochen und der Gesundheitszustand des Patienten geklärt sind, beginnt die detaillierte Planung des Krankentransports. Abhängig von der Leistungsfähigkeit der betroffenen Person können für einen Krankentransport unterschiedliche Transportmittel eingesetzt werden.
- Ambulanzflugzeug: Für zeitkritische Verlegungen von Intensivpatienten werden in der Regel medizinisch ausgestatte Ambulanzflugzeuge mit Flugmedizinern an Bord eingesetzt.
- Linienflugzeug: Eine kostengünstigere Alternative zu Ambulanzflugzeugen stellt der Krankentransport im Linienflugzeug dar. Diese Alternative kommt nur bei gesundheitlich stabilen Patienten zum Einsatz.
- Ambulanzhelikopter: Mit diesem Transportmittel können Patienten direkt an der Klinik abgeholt und in die Zielklinik geflogen werden. Zu beachten: Die Verlegung im Helikopter ist nur bei kurzen Flugdistanzen möglich.
- Verlauf des Krankentransport: Nach Abschluss aller Vorbereitungen bekommen Sie einen detaillierten Flugplan. Am Tag des Krankentransports wird der Patient, in einem Kranken- oder Rettungswagen zum Flughafen gebracht, wo dann der Krankentransport aus dem Ausland beginnt. Zur moralischen Unterstützung kann ein Angehöriger den Patienten begleiten. Des Weiteren wird der Patient während des gesamten Fluges von einem erfahrenen Flugmediziner und Assistenten betreut – bei plötzlichen Komplikationen greift die medizinische Crew sofort ein. In Deutschland angekommen, wird der Patient im letzten Schritt vom Flughafen in die Zielklinik gebracht.
Mit einem Unfall im Ausland rechnet niemand. Deshalb ist es ratsam sich vor Reiseantritt mit allen Eventualitäten vertraut zu machen und bereits zu Beginn zu wissen, wie man einen Krankentransport im Notfall organisiert. Ob die Rückholung nun von der Versicherung durchgeführt wird oder Sie sich privat um eine Auslandsrückholung kümmern müssen ist letztlich egal. Wichtig ist, dass Sie schnell und sicher zurück nach Deutschland kommen und Hilfe erhalten.