Aus dem Inhalt:
Die Hanfpflanze und ihre Vorgeschichte
Die Cannabispflanze gilt schon seit Tausenden von Jahren als Heil– und Nutzpflanze. Als Heilpflanze fand sie neben spirituellen Ritualen Anwendung bei Schmerzen und Entzündungen und wurde zur Wundheilung sowie bei Gicht eingesetzt. In ihrer Funktion als Nutzpflanze war sie der Rohstoff für Dinge des täglichen Lebens wie Kleidung, Papier und Öl.
1937 begann mit dem „Marijuana Tax-Act“ in Amerika das Verbot der Hanfpflanze. Mit den Jahren erfolgte das Verbot in fast allen Ländern mit der Begründung, dass Marihuana psychedelische Wirkung aufweise und die Persönlichkeit krankhaft verändere. Dieses Negativ-Image schwindet nur langsam. Erst seit etwa 20 Jahren zeigt sich eine steigende Tendenz der gesellschaftlichen Cannabis-Akzeptanz. Dass die Hanfpflanze ein derart positives Comeback erlebt, verdankt sie den bejahenden wissenschaftlichen Berichten, die ihr medizinisches Potenzial hervorheben. Für den privaten Konsum ist Cannabis jedoch weiterhin verboten.
Die für den Privatgebrauch bestimmten Hanferzeugnisse mit CBD (Cannabidiol) werden gemäß EU-Verordnung aus kultiviertem Nutzhanf hergestellt und im Optimalfall von zertifizierten Shops angeboten.
Bei den CBD-Hanftee-Sorten mit CBD-Blüten hat sich allerdings eine verzwickte Rechtslage ergeben, da im Hinblick auf THC das Verbot von CBD-Blüten, entsprechend den Ausführungen des EuGH, gerechtfertigt ist. Youtube-Video: EuGH Urteil zu CBD – Ist CBD legal?
CBD Hanf-Tee
Hanftees werden aus der in Deutschland legalen Variante, der Hanf-Nutzpflanze, hergestellt. Als reiner Hanftee enthält er getrocknete Blätter und Zweige sowie in manchen Teesorten auch Hanfsamen. Sein wichtigster Inhaltsstoff ist das Cannabinoid CBD (Cannabidiol).
Zudem enthält er noch weitere positiv wirkende Inhaltsstoffe wie:
- Antioxidantien (schützen vor Radikalen und stärken das Immunsystem)
- Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe, die Entzündungen lindern, den Blutdruck positiv beeinflussen und das Immunsystem stärken)
- Terpene (Aromen)
Das ebenfalls enthaltene THC (Tetrahydrocannabinol) wurde durch Züchtung auf unter 0,2 Prozent reduziert. THC ist ein Cannabinoid mit psychoaktiver Wirkung. Es soll allerdings als Bestandteil des Nutzhanfes in dieser Größenordnung keinen Rauschzustand verursachen. Doch gerade dann, wenn Hanfsamen zugemischt werden, besteht die Gefahr der THC-Überdosierung, da die Hanfsamen das THC an sich binden, wenn sie mit ihm in Berührung kommen.
Der CBD Hanf-Tee: Anwendungsgebiete und Wirkungsversprechen
Auch wenn die Gesetzeslage nicht ganz eindeutig ist, erfreuen sich immer mehr Konsumenten an dem großen Sortiment an CBD Tee in verschiedenen Kräuter- und Früchtetee-Geschmacksrichtungen. Der Hanfgeschmack ist zwar recht gewöhnungsbedürftig, aber dem CBD Hanftee wird eine besondere gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen.
Studien haben gezeigt, dass CBD symptomlindernd wirkt bei:
- Angststörungen
- Depressionen
- Entzündungen
- Krämpfen
- Schmerzen
- Schlafstörungen
- Stress und Nervosität
- Übelkeit und Erbrechen
Auch eine entschlackende, appetitzügelnde Wirkung wird ihm nachgesagt. Er soll sehr gut bei Diäten helfen.
Zu den Berichten über CBD bei Krebs, Epilepsie, Multiple Sklerose, Parkinson oder Migräne fehlen bisher verlässliche Daten. Es laufen lediglich entsprechende Untersuchungen.
Dennoch ist ein heilungsunterstützender Einfluss von CBD denkbar, da das Cannabinoid CBD sich mit dem Endocannabinoid-System (ECS) des Körpers wechselseitig beeinflusst. Oftmals sind die im gesamten Körper vertretenen Endocannabinoide in Ausnahmesituationen nicht mehr in der Lage, das Nerven- und Immunsystem optimal zu regulieren. In solchen Fällen kann CBD unterstützend wirken.
Neben den positiven Wirkungen sind durch CBD allerdings auch Nebenwirkungen möglich, wie beispielsweise:
- Appetitlosigkeit
- Blutdruckabfall
- Diarrhoe
- Mundtrockenheit
- Müdigkeit
- Schwindel
Wird CBD-Tee neben einer medikamentösen Therapie eingesetzt, kann die Wirkung der Medikamente abgeschwächt oder verstärkt werden. In solchen Fällen sollte immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.
Bei manchen CBD-Hanftee-Sorten wird mit einem weiteren Cannabinoid geworben, dem CBG (Cannabigerol), das ebenso wie das CBD nicht psychoaktiv ist.
Dem CBG werden folgende Wirkungen zugesprochen:
- Augeninnendruck senkend
- Appetit fördernd
- Schlaf fördernd
- Stimmung aufhellend
Zudem soll es positive Ergebnisse bei Hautproblemen erzielen.
CBD Hanftee – Kritik
Anbieter werben damit, dass ihre Teesorten aus Nutzhanf hergestellt sind und nicht berauschend wirken, weil der THC-Gehalt viel zu gering sei. Was im ersten Moment völlig einleuchtend klingt, stellt sich bei genauerem Hinschauen als nicht ganz richtig heraus. Durch die Gesetzeslage in Deutschland befinden sich solche Äußerungen zum CBD Hanftee in der Grauzone.
Prinzipiell sind Lebensmittel, die aus der Hanfpflanze hergestellt werden, nur dann gesetzlich einwandfrei, wenn sie kein THC enthalten. Denn im Urteil des Europäischen Gerichthofs steht eindeutig, dass THC schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Somit kann der Besitz von CBD-Blüten unter Strafe gestellt werden, wenn THC enthalten ist. Dabei kommt es nicht auf die Menge an. CBD-Blüten sind illegal. EuGH Urteil zu CBD – Ist CBD legal?
Doch selbst wenn die allgemeine Auffassung, dass ein THC-Gehalt unter 0,2 Prozent erlaubt ist, zugrunde gelegt wird, können im Hanftee wie bei allen Lebensmitteln, die aus Hanfblättern und Hanfblüten hergestellt sind, höhere THC-Werte enthalten sein. Daher ist es wichtig, dass Interessenten Hanftee kaufen, der durch die Hersteller regelmäßig auf Qualität überprüft wird. Denn sollte – wissend oder unwissend – CBD Hanf-Tee konsumiert werden, der zu viel THC enthält, kann das neben gesundheitlichen Problemen auch zu Strafverfolgung wegen des Verstoßes gegen § 29 Abs. 4 BtMG (Betäubungsmittelgesetz) führen. Letzteres droht nicht erst bei einer Polizeikontrolle im Straßenverkehr, sondern bereits dann, wenn Hanfblüten für Hanftee von fragwürdigen Händlern über das Internet bezogen werden. Für Interessierte folgt ein aufschlussreicher Youtube-Link zum Besitz von CBD-Blüten: HAUSDURCHSUCHUNG wegen CBD-Blüten.
Gemäß Betäubungsmittelgesetz muss bei CBD-Produkten der Gehalt an THC (Tetrahydrocannabinol) unter der 0,2-Prozent-Grenze bleiben. Sobald diese Marke überschritten wird, ist der Besitz des jeweiligen Hanf-Produktes strafbar. Allerdings ist damit nicht der Privatbesitz gemeint, denn laut BtMG ist ein Handel „nur zu wissenschaftlichen und gewerblichen Zwecken“ erlaubt.
Hierzu gibt es eine – nicht unumstrittene – Feststellung des Landesgerichtes Braunschweig: „Es liegen ausschließlich gewerbliche Zwecke nur vor, wenn an andere Gewerbetreibende veräußert wird“. Das bedeutet, Hanfblütentee ist nicht an Privatleute zu veräußern.
In diesem Zusammenhang findet sich folgende Warnung im Internet: „Vorsicht bei Lebensmitteln mit dem Hanf-Inhaltsstoff Cannabidiol (CBD) Lebensmittel mit dem Hanf-Inhaltsstoff CBD liegen im Trend – sind aber alles andere als unbedenklich. Wie riskant sie sind, ist nicht geklärt. Und als Lebensmittel, einschließlich als Nahrungsergänzungsmittel, haben sie keine Zulassung“.
Wenn also Anbieter von CBD-Blüten die Meinung äußern, dass diese in Deutschland legal verkäuflich sind, sollte dies nicht leichtfertig geglaubt werden. Denn hier greift die Vorgabe des Gesetzgebers: „Die Rauschfunktion muss ausgeschlossen sein“. Und bei CBD-Blüten kann eine Rauschfunktion nur schwer ausgeschlossen werden.
Auch Werbeaussagen wie: „Der Hanftee ist eines der gesündesten Getränke der Welt“ können allein schon aufgrund der teilweise auftretenden Nebenwirkungen nicht ganz richtig sein. Dem widerspricht die Tatsache, dass nicht alle Hanftee-Sorten frei von Verunreinigungen und Pestizid-Belastung sind. Nicht umsonst empfehlen seriöse Anbieter Bio-Hanftee und Bio-CBD-Öle.
Auch die Warnung, dass Schwangere und Kinder in besonderem Maße gesundheitsgefährdet sind, steht solchen Werbeaussagen entgegen.
Quellennachweis
- https://www.rgra.de/cbd-cannabis-legal/
- https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/kennzeichnung-und-inhaltsstoffe/hanfsamen-hanfoel-hanftee-wie-steht-es-mit-der-sicherheit-12881
- https://www.die-gruene-oase.com/cbd-bei
- https://www.hanf-gesundheit.de/hanfprodukte/495-hanftee-7-gruenden-um-es-zu-trinken
- https://utopia.de/ratgeber/hanftee-seine-wirkung-und-anwendung/
- https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/medizin/eugh-cannabis-wirkstoff-cbd-ist-keine-droge-13374764
Titelbild: CBD Tee / Hanftee – Was man besser wissen sollte… (© Jason Stitt / Fotolia)